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Auftakt der Reihe „#nachhaltig, #global, #regional“ in Brüssel mit Sozialministerin Cornelia Rundt

„Frauen müssen die Chance haben, Deutsch zu lernen und einen Beruf zu ergreifen – ohne Wenn und Aber“

Niedersachsen Sozialministerin Cornelia Rundt hat sich am (heutigen) Donnerstag bei einer Veranstaltung in der Niedersächsischen Landesvertretung in Brüssel für eine nachhaltige Gleichstellung und Integration geflüchteter Frauen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt ausge­sprochen. „Um Menschen, die aus anderen Kulturkreisen zu uns kommen, die Möglichkeit zu geben, in unserer Gesellschaft ihren Platz zu finden, möchten wir sowohl die Männer als auch die Frauen darin bestärken, sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter zu öffnen und ein Leben in Freiheit und Gleichheit anzustreben“, sagte die auch für Gleichstellung und Integra­tionsprojekte zuständige Ministerin Cornelia Rundt.

Die Diskussionsveranstaltung, an der sich Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Celle, der European Trade Union Confederation und des UNHCR sowie die Netzaktivistin Kübra Gümüsay und die Schriftstellerin Barbara Sichtermann beteiligten, bildet den Auftakt der von Europa-Staatssekretärin Birgit Honé initiierten Veranstaltungsreihe „#nachhaltig, #global, #regional“. Im Rahmen dieser Reihe werden insgesamt vier Veranstaltungen in der Landes­vertretung Brüssel durchgeführt, die spezifische Ziele der „Agenda 2030 für nachhaltige Ent­wicklung“ der Vereinten Nationen und ihre praktische Umsetzung aus regionaler und europä­ischer Perspektive beleuchten.

Sozialministerin Cornelia Rundt betonte, Menschen in Not müsse geholfen wer­den, sie seien hier herzlich willkommen. Gleichzeitig könne von den hier lebenden Menschen – egal wel­chen Geschlechts, welcher Herkunft oder welcher Religion – erwartet werden, dass sie die hier geltenden Rechtsnormen und Werte befolgen. Dazu zähle ohne Wenn und Aber der Gleichheitsgrundsatz aus Art. 3 Abs. 2 unseres Grundgesetzes. „Bisher ist es gelungen, alle schutzsuchenden Menschen unterzubringen und zu versorgen“, so die Sozial­ministerin: „Jetzt gilt es, die Menschen beim Einleben in die Aufnahmegesellschaft zu unter­stützen, ihnen umfangreiche Informationen an die Hand zu geben – wie etwa die Tatsache, dass die Emanzipation der Frauen offensiv vertreten und verteidigt wird. Ein Frauenbild, das der Frau die ausschließliche Rolle in der Familie zuweist und es ihr verwehrt, sich in ihrem außerfami­liären sozialen Umfeld zu bewegen und zu integrieren, Sprachkenntnisse zu erwerben und für eine eigenständige Existenzsicherung zu sorgen, mussmit aller Deutlich­keit zurück­gewiesen werden.“

Gaby Willamowius, Abteilungsleiterin in der Niedersächsischen Staatskanzlei, stellte auf der Veranstaltung das Bündnis „Niedersachsen packt an“ vor, eine gemeinsame Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der beiden christlichen Kirchen, der Unternehmer­verbände Niedersachsen, der kommunalen Spitzenverbände und der Niedersächsischen Landesregierung. „Niedersachsen packt an“ unterstützt Menschen, die vor Krieg, Terror und politischer Verfolgung nach Niedersachsen geflohen sind und die in Niedersachsen eine Per­spektive für ihre Zukunft suchen. Gaby Willamowius hob hervor: „Nur wenn die Integration der zugewanderten Menschen mittelfristig wirk­lich gelingt – und oft sind die Frauen der Motor ihrer Familien – wird auch in Zukunft ein fried­liches und demokratisches Zusammenleben in Deutschland und Europa möglich bleiben.“

Niedersachsen hat erhebliche Anstrengungen, nicht nur finanziel­ler Art, unternommen, um die erforderlichen Integrationsmaßnahmen auf den Weg zu brin­gen. Entscheidend ist, dass alle Maßnahmen so früh wie möglich beginnen, aufeinander auf­bauen, Alternativen einge­plant und Brüche vermieden werden. Das gilt für Frauen wie Män­ner gleichermaßen.

Sozialministerin Cornelia Rundt erläuterte abschließend, dass weiterhin Barrieren beseitigt werden müssen, um den zugewanderten Frauen den Weg zu voller Teilhabe zu ebnen. So könne etwa eine stärkere Beteiligung von Frauen an Sprach- und Integrationskursen erreicht werden, wenn parallel zu den Kursen eine Kinderbetreuung angeboten würde. Der Sprach­erwerb und die Integration in den Arbeitsmarkt seien entscheidende Voraussetzung für eine gelingende Integration, sagte die Sozialministerin. Rundt: „Um bestehende Hürden für Frauen abzubauen, hat das Land Niedersachsen einige Initiativen entwickelt, aber auch bereits laufende Programme modifiziert. Mit unseren frauenspezifischen Arbeitsmarkt­programmen wie etwa den landesweit angesiedelten Koordinierungsstellen Frauen und Wirt­schaft können wir flexibel auch auf die aktuellen Bedarfe von geflüchteten Frauen eingehen.“

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
06.10.2016

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

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