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Landesregierung beruft neues Kuratorium für Stiftung „Kinder von Tschernobyl“

Sozialministerin Reimann: Das menschliche Leid nicht aus den Augen verlieren


In das Kuratorium der Stiftung „Kinder von Tschernobyl“ hat die niedersächsische Landesre­gierung am (heutigen) Dienstag auf Vorschlag des bisherigen Kuratoriums-Vorsitzenden Dr. Gisbert Voigt neun Persönlichkeiten berufen. Die Stiftung des Landes Niedersachsen hilft strahlengeschädigten Kindern aus den Staaten Belarus (Weißrussland), Ukraine und Russ­land. Sie wurde 1992 auf Initiative niedersächsischer Landtagsabgeordneter gegründet, um jungen Menschen zu helfen, die unter den Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl leiden.

Folgende Personen wurden berufen: Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta, Sozialmi­nisterin Dr. Carola Reimann, Pastor Ralf Tyra, Leiter Haus Kirchlicher Dienste, Ursel Steu­ernagel, BAG „Den Kindern von Tschernobyl“, Dr. med. Gisbert Voigt, Mitglied des Vor­standes der Ärztekammer Niedersachsen, Prof. Dr. med. Heyo Eckel, Ehrenpräsi­dent der Ärztekammer Niedersachsen, Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekam­mer Nie­dersachsen, Günter Tallner, Mitglied des Vorstandes der NordLB, und Ingrid Rathgeber, Hilfe für Kinder in Not nach Tschernobyl e. V.

Schwerpunkt der Hilfe für strahlengeschädigte Kinder ist die Verbesserung der Früherken­nung und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen. Die Stiftung hat es sich insbesondere zur Aufgabe gemacht, Ultraschallgeräte zur Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten an ausgewählte, bedürftige Krankenhäuser zu liefern sowie die Ärztinnen und Ärzte hinsicht­lich der Einsatzmöglichkeiten an diesen Geräten fortzubilden. Auch 31 Jahre nach dem furchtbaren Reaktorunfall dürfe das menschliche Leid nicht aus den Augen verloren werden, sagte Sozialministerin Dr. Carola Reimann. Die Folgen dieses Super-GAU seien noch immer un­absehbar.

Eine neue, das Engagement vor Ort ergänzende Aufgabe ist die Unterstützung des einzigen Kinderhospizes in der Republik Belarus. Das neu errichtete Gebäude und seine technische Einrichtung entsprechen modernen westlichen Standards. Es bietet Platz für acht bis zehn Kinder. Allerdings fehlt es noch an medizinischem Know-how. Die Stiftung konnte aber The­rapeutinnen und Therapeuten gewinnen, die das Hospizpersonal vor Ort schulen.

Hintergrund

Am 26. April 1986 trat in dem ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl ein so genannter Su­per-GAU ein. In Block 4 des am Fluss Prypjat, einem Nebenfluss des Dnepr, gelegenen Atomkraftwerks kam es zu einer vollständigen Kernschmelze. Durch die dadurch ausgelös­ten Explosionen wurden riesige Mengen radioaktives Material in die Luft gestoßen.

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und ihre Langzeitfolgen für die Gesundheit unzähli­ger Menschen war Anlass dafür, dass im Oktober 1992 auf Initiative niedersächsischer Landtagsabgeordneter die Stiftung „Kinder von Tschernobyl‚ Stiftung des Landes Niedersachsen“ gegründet wurde.


Seit ihrem Bestehen hat die Stiftung „Kinder von Tschernobyl“ insbesondere…

· 69 Reisen in die Tschernobyl Region organisiert,

· etwa 350 Ultraschallgeräte für über 11 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und

· 58 Sonographie-Fortbildungskurse in der Republik Belarus und der Ukraine mit mehr als 4900 Ärztinnen und Ärzten veranstaltet.

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
17.04.2018

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

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