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Landesregierung trifft Handwerk: Fachkräfteausbildung und Digitalisierung

Zu ihrem turnusmäßigen Jahresgespräch trafen sich heute die Niedersächsische Landesregierung und die Landesvertretung der niedersächsischen Handwerkskammern. Ministerpräsident Stephan Weil und der Präsident der Handwerkskammern, Karl-Wilhelm Steinmann, betonten dabei ihr gemeinsames Ziel einer Fachkräftesicherung für Mittelstand und Handwerk.


Handwerk und Landesregierung sind sich einig, dass das Handwerk jungen Menschen attraktive Zukunftsperspektiven eröffnet. Dies müsse schon in der Schule noch stärker als bislang vermittelt werden. Die Duale Ausbildung, die es in dieser Form nur in Deutschland gebe, ist an sich eine gute Grundlage und dem zunehmenden Fachkräftebedarf zu begegnen.

Präsident Steinmann äußerte die Hoffnung, dass die Fortsetzung des Bündnisses Duale Berufsausbildung die Berufsorientierung an Schulen noch weiter voranbringe. Von großer Bedeutung seien jedoch auch Fragen der wohnortnahen Beschulung bzw. der Fahrtkostenunterstützung für Auszubildende.

Kultusminister Tonne erklärte, die Landesregierung baue die berufliche Orientierung an den allgemeinbildenden Schulen deutlich aus. Zum neuen Schuljahr 2018/2019 solle ein Erlass in Kraft gesetzt werden, mit dem die berufliche Orientierung auch am Gymnasium fest verankert werde. Auch für Abiturientinnen und Abiturienten sei das Handwerk eine attraktive Option nach der Schulzeit, über die mehr informiert werde solle. Der Erlass zur beruflichen Orientierung befinde sich derzeit in der Anhörung. Die Zusammenarbeit im Bündnis Duale Berufsausbildung solle vertieft und ausgebaut werde. Tonne: „Die Themen wohnortnahen Beschulung, Fahrtkostenunterstützung für Auszubildende sowie die Attraktivitätssteigerung der dualen Ausbildung für Frauen möchten wir in den kommenden Wochen und Monaten verstärkt auch mit den Handwerkskammern im Bündnis erörtern.“

Das Handwerk spielt in Niedersachsen eine wichtige Rolle als Arbeitgeber und Ausbilder. 83.000 Handwerksunternehmen beschäftigen mehr als eine halbe Millionen Menschen, darunter sind rund 45.000 Auszubildende. Im Jahr 2017 haben in den niedersächsischen Handwerksbetrieben insgesamt 13.475 Gesellinnen und Gesellen ihre Prüfung abgelegt. Ministerpräsident Weil bedankte sich bei den niedersächsischen Handwerksbetrieben für ihr großes Engagement.

Die Auftragslage im Handwerk ist nach wie vor sehr gut: 95 Prozent der Betriebe zeigen sich zufrieden. Jedes Jahr kommen rund 2.500 neue Meisterinnen und Meister hinzu, die ihrerseits wieder Unternehmen gründen können. Das Handwerk bedankte sich für die zügige Umsetzung der im Koalitionsvertrag angekündigten Meisterprämie, die in der letzten Woche von Wirtschaftsminister Althusmann vorgestellt worden ist. Seit dem 14.05.2018 können alle Meisterinnen und Meister im Handwerk, unabhängig von der Zuordnung ihres Gewerkes zu den Anlagen A, B1 oder B2 der Handwerksordnung, die Meisterprämie bei der NBank in einem einfachen, digitalen Verfahren beantragen.

Digitalisierung war ebenfalls Thema. Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann verwies auf den kommenden Masterplan zur Digitalisierung: „Wir erwarten uns starke Impulse auch für das Handwerk“. Es ist geplant, die Beraterinfrastruktur für Mittelstand und Handwerk auszubauen und zu stärken. Außerdem sollen Förderrichtlinien aufgelegt werden zur Unterstützung von Mittelstand und Handwerk bei der digitalen Transformation (Digitalbonus). Landesregierung und Handwerk vereinbarten, auch im kommenden Jahr ihre turnusmäßigen Gespräche fortzusetzen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
15.05.2018

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

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