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Multiresistenz: Landesregierung bündelt Maßnahmen gegen Antibiotika-Resistenzen - Rundt: Wirksamkeit von Antibiotika für Mensch und Tier lebenswichtig

Die Niedersächsische Landesregierung verstärkt die ressortübergreifende Zusammenarbeit gegen Antibiotika Resistenzen. Sie hat daher am (heutigen) Dienstag auf Vorschlag von Ge­sundheitsministerin Cornelia Rundt die Einsetzung eines interministeriellen Arbeitskreises beschlossen. Er wird die bisherigen Aktivitäten koordinieren und eine gemeinsame Strategie zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen entwickeln wird. Die Federführung übernimmt das Gesundheitsministerium, beteiligt sind außerdem das Wissenschafts-, das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium.

Die Landesregierung geht seit geraumer Zeit energisch gegen Antibiotika-Resistenzen vor. So werden beispielsweise bereits aussagekräftige Daten zu Resistenzen erhoben, Fortbil­dungen für Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern angeboten sowie Ratgeber für Arztpra­xen herausgegeben. Antibiotika sollen dort künftig zielgerichteter eingesetzt werden. In der Tierhaltung wird der Antibiotikaeinsatz je Betrieb mittlerweile systematisch erfasst und nach bundesweit einheitlichen Kennzahlen ausgewertet. Ziel ist es, binnen fünf Jahren die in den Tierställen eingesetzte Antibiotikamenge um die Hälfte zu reduzieren.

Die Ministerien hätten bereits viel erreicht, sagte Gesundheitsministerin Cornelia Rundt. Für weitere Erfolge werde das Problem nun mit gebündelten Kräften angegangen. Denn betrof­fen seien die Humanmedizin ebenso wie die Tiermedizin, die Landwirtschaft, die Umwelt und die Wissenschaft.

Multiresistente Erreger (wie beispielsweise der Methicillin-resistente Staphylococcus au­reus/MRSA) gelten inzwischen als globales Gesundheitsproblem. Die Strategie der Landes­regierung steht daher in enger Verbindung zu nationalen und internationalen Anstrengungen auf diesem Gebiet. Oberstes Ziel sei es, die lebenswichtige Wirksamkeit von Antibiotika für Mensch und Tier langfristig zu erhalten, sagte Rundt.

Hintergrund:

Die Entwicklung von Antibiotika zählt zu den bedeutendsten Fortschritten der moder­nen Medizin. Sie sind seit Jahrzehnten von wesentlicher Bedeutung für die Behand­lung mikrobieller Infektionen bei Mensch und Tier. Auftreten und die Ausbreitung von Erregern, die gegen bislang wirksame Arzneimittel resistent sind, stellen jedoch zu­nehmend eine ernsthafte Gefahr für die gesundheitliche Versorgung von Mensch und Tier dar. Die Entwicklung von Resistenzen ist ein natürliches biologisches Phäno­men, wird aber durch eine Reihe von Faktoren verstärkt. Durch den Einsatz thera­peutischer Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin, die Verwendung von Anti­biotika zu nichttherapeutischen Zwecken sowie die Belastung der Umwelt mit Antibio­tika werden das Auftreten und die Ausbreitung resistenter Mikroorganismen be­schleunigt.

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
23.06.2015

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

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