Niedersächsische Staatskanzlei Niedersachsen klar Logo

Niedersachsen intensiviert seine Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Yad Vashem - Heiligenstadt: Lebendige Erinnerungskultur, fundierte Gedenkstätten-Pädagogik

Das Land Niedersachsen intensiviert seine Zusammenarbeit mit der internationalen Holo­caust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Dem Entwurf einer entsprechenden Ab­sichtserklärung zwischen dem Niedersächsischen Kultusministerium und der Gedenkstätte hat die Landesregierung in ihrer Kabinettssitzung am (heutigen) Dienstag zugestimmt. Kern der Erklärung sind gemeinsame Lehrkräftefortbildungen, ein vertiefter Austausch über didak­tisch-methodische Konzepte zur Vermittlung der Geschichte des Holocaust und anderer NS-Verbrechen, sowie regelmäßige Treffen zwischen dem Kultusministerium und Yad Vashem. Es ist vorgesehen, die Erklärung Ende Mai zu unterzeichnen. Dazu ist eine israelische Dele­gation der Gedenkstätte nach Hannover eingeladen worden. Im Namen der Landesregierung wird Kultusministerin Frauke Heiligenstadt die Erklärung unterzeichnen.

Die bereits bestehende Kooperation zwischen dem Land und Yad Vashem soll danach wei­ter gefördert und vertieft werden. Das Ziel sei eine lebendige Erinnerungskultur und eine fun­dierte Gedenkstättenpädagogik, erklärte Heiligenstadt. Eine intensive Zusammenarbeit zwi­schen dem Land und der Gedenkstätte könne ein kritisches Geschichtsbewusstsein bezüg­lich der im Nationalsozialismus begangenen Verbrechen weiter befördern. Auch das Ver­ständnis für die jeweilige Geschichte, Kultur und Gegenwart der beiden Kooperationspartner könne dadurch verstärkt werden, so die Kultusministerin.

Der Entwurf sieht unter anderem das Bestreben beider Unterzeichnenden vor, die beste­hende Zusammenarbeit in den folgenden Bereichen weiterzuentwickeln:

- Unterstützung des Lehrens und Lernens der jeweiligen historischen, kulturellen, ge­sellschaftlichen und politischen Gegebenheiten

- Austausch über pädagogische und didaktisch-methodische Fragen im Zusammen­hang mit der Vermittlung der Geschichte der Shoah und anderer NS-Verbrechen und ihrer Folgen sowie von relevanten historisch-politischen Informationen und Materia­lien

- Fortbildungsangebote für Lehrkräfte sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an zeithistorischen Einrichtungen aus Israel und aus Niedersachsen

Grundlage für die geplante Vereinbarung zwischen Niedersachsen und der Gedenk­stätte ist eine gemeinsame Erklärung zur länderübergreifenden Zusammenarbeit, die 2013 von der Kultusministerkonferenz (KMK) und Yad Vashem unterzeichnet wurde. In diesem Zusammenhang sollen Schülerinnen und Schüler sowie Lehramtsstudierende über die Ge­schichte des jüdischen Vorkriegslebens und des Holocausts in einer altersangemessenen und wirksamen Weise in ganz Deutschland informiert werden. Außerdem soll der Austausch über methodisch-didaktische Ansätze in der Holocaustvermittlung sowie in der Gedenkstät­tenpädagogik gestärkt werden. Die 16 an der KMK beteiligten Bundesländer bauen nun mit eigenen Erklärungen auf dieser Vereinbarung auf.

Über die Gedenkstätte Bergen-Belsen gibt es in Niedersachsen bereits seit Ende der 80er Jahre eine enge Zusammenarbeit mit Yad Vashem, beispielsweise bei der Sammlung „Au­genzeugenberichte“. Es gab auch bereits gemeinsame Lehrerfortbildungen.

Die Landesregierung wird den Niedersächsischen Landtag über die geplante Absichtserklä­rung unterrichten.

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
12.04.2016

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

http://www.niedersachsen.de

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln