Niedersächsische Staatskanzlei Niedersachsen klar Logo

„Radikalisierung – RATlos?“ Staatssekretärinnen Birgit Honé und Stefanie Otte zum Auftakt der Veranstaltungsreihe in Brüssel

Mit der Veranstaltung „Radikalisierung – ein neues Phänomen?“ eröffnete Staatssekretärin Birgit Honé am (heutigen) Donnerstag in Brüssel die von ihr initiierte Veranstaltungsreihe „Radikalisierung – RATlos?“. Die Veranstaltungsreihe in der Vertretung des Landes Niedersachsen bei der EU in Brüssel leistet einen Beitrag zur europäischen Diskussion, wie die Radikalisierung junger Menschen verhindert werden kann. „Sind wir ratlos? Nein, ratlos sind wir nicht! Sondern wir suchen Rat und wir können auch Rat geben. Aber wir müssen uns dieser europäischen Herausforderung gemeinsam stellen. Aus meiner Sicht lohnt sich der Blick auf andere europäische Länder, die ebenfalls betroffen sind, um zu dem komplexen Phänomen der Radikalisierung in einen intensiven Erfahrungsaustausch miteinander einzutreten“, erklärt Honé. Sie wies darauf hin, dass es sicherlich kein einheitliches Maßnahmenpaket geben könne, welches Sicherheit garantiere. „Der beste Weg Anschläge zu vereiteln ist es daher, frühzeitig die Radikalisierung von Menschen zu verhindern“, betonte die Staatssekretärin.

Nach dem wissenschaftlichen Beitrag von Prof. Dr. Rik Coolsaet von der Universität Gent (Belgien) zum Phänomen der Radikalisierung in Belgien stand in der anschließenden Diskussionsrunde die Frage im Mittelpunkt, wie die Radikalisierung im Strafvollzug verhindert werden kann. Europäische und niedersächsische Experten auf dem Panel waren Alexandra Antoniadis (Bereichsleiterin – Kampf gegen Terrorismus, Europäische Kommission), Finn Grav (Radicalisation Awareness Network), Erich Marks (Geschäftsführer des Landespräventionsrates Niedersachsen) und Dr. Arne Wieben (Leiter der Justizvollzugsanstalt Bremervörde).

Die Staatssekretärin im Niedersächsischen Justizministerium Stefanie Otte erklärte zum Abschluss der Diskussion: „Der Umgang mit radikalisierten Gefangenen ist für den niedersächsischen Justizvollzug nicht neu. Das Niedersächsische Justizministerium hat speziell für den Bereich der islamistischen Radikalisierung eine Expertenkommission eingesetzt, die durch ihre interdisziplinäre Besetzung in der Lage ist, das Problem der islamistischen Radikalisierung in Niedersachsen auf allen drei maßgeblichen Ebenen – der Strafverfolgung, dem Justizvollzug und der Prävention – zu beleuchten und abgestimmtem Handeln zuzuführen.“ Staatssekretärin Stefanie Otte betonte abschließend: „Die Veranstaltungsreihe „Radikalisierung – RATlos“ ist eine großartige und gelungene Möglichkeit, die mit dem wichtigen Thema der Radikalisierung junger Menschen befassten Personen auf internationaler Ebene wiederholt zusammenzuführen, sich zu vernetzen und dadurch noch stärker als bisher geschlossen und abgestimmt zu agieren.“

Staatssekretärin Honé warf auch schon einen Blick auf die beiden zukünftigen Veranstaltungen: „Im Dezember richten wir den Fokus auf die konkrete Arbeit vor Ort, die Prävention auf kommunaler Ebene und im Januar gehen wir der Fragestellung nach, welches Potenzial Wertevermittlung in der Prävention entfalten kann.“

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.09.2015

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

http://www.niedersachsen.de

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln