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Über die Grenzen Deutschlands als Vorbild bekannt – Waldbauprogramm der Landesforsten wird fortgeschrieben: Aus „Löwe“ wird „Löwe+“

Die niedersächsische Landesregierung hat in ihrer Sitzung am (heutigen) Dienstag die Wei­chen für ein weiterentwickeltes ökologisches Waldbauprogramm für den Landeswald gestellt. Das Programm „Löwe+“ führt das seit 1991 bewährte Landesprogramm „Langfristige Ökolo­gische Waldentwicklung in den Niedersächsischen Landesforsten (Löwe)“ fort. Nach über ei­nem Vierteljahrhundert wurden die 13 waldbaulichen Grundsätze für die Landesforsten öko­logisch und gemeinwohlorientiert aktualisiert, begründete Forstminister Christian Meyer das Vorhaben. „Löwe+“ berücksichtige nun auch neue Erkenntnisse über den Klimawandel, den Erhalt der biologischen Vielfalt und den Boden- und Naturschutz. Das niedersächsische Waldbauprogramm für eine naturnahe, multifunktionale Forstwirtschaft im Landeswald ist mittlerweile über die Grenzen Deutschlands hinaus als vorbildlich bekannt.

Der Umbau des Landeswaldes in artenreiche, klimaschützende Mischwälder wird forciert. In Zukunft soll der Anteil der Laubbaumarten mindestens 65 Prozent betragen. Vor 25 Jahren waren noch zwei Drittel des Landeswaldes nicht standortheimische Nadelwälder. Nach „Löwe+“ sollen sich altersgemischte Wälder aus standortgemäßen Baumarten entwickeln. Kahlschläge sollen vermieden werden. Dabei soll die natürliche Waldverjüngung auch durch Anpassung des Wildbestandes in starkem Maße unterstützt werden. Für den Klima- und Na­turschutz wird der Anteil von natürlichen Waldgesellschaften und ökologischen Hotspots deutlich erhöht.

Auch der Wasserschutz durch die Wälder wird verstärkt anerkannt. So werden mehrere Waldmoore beispielsweise im Solling auch aus Klimaschutzgründen wiedervernässt. Um Spechte und Käferarten besonders zu schützen, sollen Habitatbäume mit Großhöhlen und Bäume mit natürlichem Zerfall als biologische Brücke besser zusammengefasst werden. Die Forsttechnik hat sich an den ökologischen Erfordernissen auszurichten, um Waldböden und Artenvielfalt zu schützen.

Fachleute aus 17 Institutionen und Verbänden haben innerhalb der letzten zwei Jahre an „Löwe+“ gearbeitet. Damit ist eine breite gesellschaftliche Akzeptanz der öffentlichen Wald­bewirtschaftung gesichert. Auch das aktualisierte Waldbauprogramm hat zum Ziel, die An­sprüche der Forstwirtschaft, des Naturschutzes und der Erholungsfunktion des Waldes zu erfüllen. So beachtet „Löwe+“ die besondere Verantwortung des Landeswaldes für die biolo­gische Vielfalt, die vielfältigen Schutzfunktionen, die Leistungen für die Allgemeinheit, aber auch für die Produktion des nachwachsenden Rohstoffes Holz.

Die Niedersächsischen Landesforsten bewirtschaften landesweit mit 24 Forstämtern, 230 Förstereien und rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 3.360 Quadratkilometer Wald, das entspricht 28 Prozent der niedersächsischen Waldfläche.


Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
26.09.2017

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

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