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Zum aktuellen Flüchtlingsdrama vor Lampedusa erklärt die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf:

„Das aktuelle Flüchtlingsdrama vor Lampedusa zeigt, dass die Möglichkeit geschaffen werden muss, Asyl schon jenseits des Mittelmeeres beantragen zu können, wenn wir tatsächlich Menschenleben retten wollen. Ein großes EU-Kontingent für syrische Flüchtlinge wäre eine weitere Maßnahme. Europa hat sich leider aus der Seenotrettung zurückgezogen. Die von der EU aus finanziellen Gründen eingestellte italienische Operation ‚Mare Nostrum‘ hätte vielleicht diese Menschenleben retten können. Die Bundesregierung muss sich endlich in den EU-Gremien für eine effektive Seenotrettung einsetzen, wenn nicht weitere Menschen auf der Flucht sterben sollen.“

Zum Hintergrund:

Vor Lampedusa sind möglicherweise rund 300 Menschen ums Leben gekommen, die in den vergangenen Tagen von Libyen aus in Schlauchbooten nach Italien flüchten wollten. Das erklärte eine Sprecherin des Uno-Flüchtlingswerks UNHCR. Überlebende berichteten, dass drei Boote mit jeweils rund 100 Insassen vermisst würden. Die italienische Küstenwache habe ein viertes Boot mit 105 Menschen an Bord aufgegriffen. Es habe sehr hohen Wellengang gegeben und die Temperaturen hätten nur knapp über dem Gefrierpunkt gelegen. Auf dem geretteten Boot seien 29 Menschen an Unterkühlung gestorben.

Bereits am 3. Oktober 2013 gab es vor der italienischen Insel ein schweres Bootsunglück. Vor der Küste Lampedusas sank ein mit Flüchtlingen aus Somalia und Eritrea beladener Kutter, der aus Libyen gekommen war. Die italienische Küstenwache und einheimische Fischer retteten 155 Überlebende, vermutlich 390 Menschen ertranken. Das Unglück hatte in der EU eine heftige Diskussion über die Flüchtlingspolitik ausgelöst.

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
11.02.2015

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

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