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Staatssekretärinnen Honé und Behrens reisen mit Delegation nach Japan: Energiefragen und demografische Entwicklung im Vordergrund

Die in der Niedersächsischen Landesregierung für Europa verantwortliche Staatssekretärin Birgit Honé reist gemeinsam mit Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Behrens vom 6. bis 12. Juli 2014 nach Japan. Stationen der Reise werden die niedersächsische Partnerpräfektur Tokushima sowie Osaka und Tokio sein. Inhaltliche Schwerpunkte des Besuches sind das Thema „Demografischer Wandel“, Energie und die Stärkung der seit 2007 bestehenden Partnerschaft zwischen der japanischen Präfektur und dem Land Niedersachsen. Honé und Behrens werden von ei­ner kleinen Fachdelegation begleitet.

Staatssekretärin Honé bezeichnete die Bewältigung des demografischen Wandels als eine der zentralen politischen Herausforderungen in Niedersachsen. Für eine Fachdelegation sei Japan dabei besonders interessant, da die dortige Gesellschaft noch schneller altere und schrumpfe als die deutsche. Ziel der Reise ist es, in Japan vom dortigen Umgang mit dem demografischen Wandel zu lernen.

In Tokushima auf der Insel Shikoku ist unter anderem ein Symposium zum demografischen Wandel mit deutschen und japanischen Experten geplant. Darüber hinaus werden beide Staatssekretärinnen politi­sche Gespräche führen und im „Deutschen Haus“ in Naruto eine Ausstellung über Nieder­sachsen eröffnen. Die Ausstellung dokumentiert unter anderem die Bedeutung der langjähri­gen Partnerschaft zwischen der Provinz Tokushima und Niedersach­sen. Im ehemaligen Kriegsgefange­nenlager Bando wird mit einer Kranzniederlegung der Verstorbenen gedacht.

Ein Treffen mit Wissenschaftlern und der Besuch eines Forschungsinstitutes stehen in Osaka auf dem Programm. Zum Abschluss sind in Tokio politische Gespräche und der Be­such einer Einrichtung zu neuen Methoden der Pflege vorgesehen. Ein Expertengespräch im Deutschen Institut für Japanstudien rundet das Besuchsprogramm ab.

Staatssekretärin Daniela Behrens wird darüber hinaus Gespräche mit Unternehmen und Organisationen zum Thema Energiespeicher führen. Einer der Kernbausteine einer erfolg­reichen Energiewende wird die Speicherung von Elektrizität aus Erneuerbaren Energien. Für geeignete Speichermedien besteht nach wie vor ein hoher Forschungsbedarf. Zurzeit wird für Niedersachsen ein Entwicklungskonzept erstellt, das zum Ziel hat, die Möglichkeit des Aufbaus eines Energiespeicherzentrums zu überprüfen. Dort sollen verschiedene, technolo­gisch ausgereifte Speicherformen aufgebaut, in bestehende Systeme integriert und im Echt­betrieb getestet werden. Behrens sagte, man wolle sich in Japan einerseits über dort existie­rende Speichertechnologien informieren, andererseits aber auch japanischen Unterneh­men Beteiligungsmöglichkeiten in Niedersachsen anbieten.

Hintergrund: Demografischer Wandel in Japan und in Niedersachsen

Japan ist seit 2005 gemäß der Definition der Vereinten Nationen die erste „super-alte Ge­sellschaft“ (super-aged-society) der Welt. Drei wichtige demografische Variablen – Geburten­rate, Lebenserwartung und Migrationsbewegungen – weisen dort Extreme auf: Die Gebur­tenrate ist mit knapp 1,4 Kindern pro Japanerin eine der weltweit niedrigsten, die aktuelle Lebenserwartung für Männer (rund 80 Jahre) und Frauen (rund 86 Jahre) hingegen eine der höchsten der Welt. Bis 2060 rechnet das japanische Nationale Institut für Bevölkerung und soziale Sicherheitsforschung mit einem Schwund von über 40 Millionen seiner heute noch etwa 127 Millionen Einwohner. Damit würde Japan in weniger als 50 Jahren fast ein Drittel seiner Bevölkerung verlieren.

Die Bevölkerungszahl in Niedersachsen wird voraussichtlich bis 2060 von heute rund acht auf dann 6,2 Millionen Menschen sinken und erreicht damit etwa die Einwohnerzahl des Jah­res 1946. Der Anteil der Über-60-jährigen an der Gesamtbevölkerung steigt im gleichen Zeit­raum von heute rund 25 Prozent auf 40 Prozent an, der Anteil der Unter-30-jährigen nimmt gleichzeitig von etwa 31 Prozent auf 26 Prozent ab. Der Rückgang verläuft regional sehr unterschiedlich. Insbesondere im Süden und Osten des Landes und an der Küste wird die Bevölkerungszahl um mehr als 20 Prozent zurückgehen, während sie im Westen Nieder­sachsens, im Hamburger Umland sowie in einigen Großstädten bis 2030 zunehmen wird. Die Niedersächsische Landesregierung hat im Februar 2014 das „Zu­kunftsforum Nieder­sachsen“ berufen. Das 35-köpfige Gremium berät die Landesregierung in Fragen des demo­grafischen Wandels und soll ihr „Best-Practice-Beispiele“ zur Umsetzung empfehlen.

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
04.07.2014

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

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