Pflegekammer-Gesetzentwurf kommt in den Landtag: Interessenvertretung für die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen
Die niedersächsische Landesregierung hat am (heutigen) Dienstag einen wichtigen Schritt zur Aufwertung der gesellschaftlichen Bedeutung des Pflegeberufs beschlossen. Das Kabinett beschloss in seiner Sitzung die Einbringung des Gesetzentwurfs über die Pflegekammer Niedersachsen in den Landtag. Mit der geplanten Pflegekammer werde die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen eine Interessensvertretung erhalten, die ihrem Stellenwert in der Gesellschaft entspreche, sagte Gesundheitsministerin Cornelia Rundt.
Zukünftig können Pflegekräfte direkte Verantwortung für ihre beruflichen Belange übernehmen – beispielsweise für die Fort- und Weiterbildung oder die Einhaltung der Berufspflichten. Mit ihrer fachlichen Kompetenz werde die Pflegekammer Impulse zur Weiterentwicklung der Pflegepraxis geben. Sie werde einen wertvollen Beitrag zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung leisten. Damit werde sie nicht nur ihren Mitgliedern, sondern allen Menschen in Niedersachsen von Nutzen sein.
In den Stellungnahmen der pflegerischen Berufsverbände sei der Gesetzentwurf ausnahmslos ausdrücklich begrüßt worden, sagte Rundt. Das zeige, dass die Pflegekräfte in Niedersachsen die Chance nutzen wollen, zukünftig die Rahmenbedingungen pflegerischer Arbeit mitzugestalten. Ablehnend positionierten sich dagegen die Verbände der Arbeitgeber sowie die Gewerkschaften. Sie befürchten, dass die Einrichtung einer Pflegekammer allein die umfangreichen Probleme der Pflege nicht werde lösen können.
Die Pflegekammer sei selbstverständlich kein Allheilmittel, so Rundt. Sie sei jedoch eine wesentliche flankierende Maßnahme zur Verbesserung der Situation der Pflege. Weitere Ansatzpunkte gebe es auf der Ebene der Selbstverwaltung oder der Tarifvertragspartner. Rundt appellierte dabei an Arbeitgeber und Gewerkschaften, den intensiven Dialog zu einem „Tarifvertrag Soziales“ mit dem Ziel der Allgemeinverbindlichkeit fortzusetzen.
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erstellt am:
09.02.2016
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