t3n - digital pioneers
„Ich habe gehört, man duzt sich hier. Also, ich bin Stephan.“ – Gleich zu Beginn seines Besuchs bei t3n machte Ministerpräsident Stephan Weil deutlich, dass er ganz und gar eintauchen will in die neue Arbeitsumgebung. In der Redaktion des Magazins, das über Themen und Trends der Internetbranche berichtet, gehören ein offenes Miteinander und flache Hierarchien zur Firmenphilosophie. Am 8. März mischte sich Weil für einige Stunden unter die Beschäftigten des hannoverschen Medienunternehmens yeebase media, Herausgeber des t3n-Magazins: eine weitere Station in der Reihe „Stephan Weil: Arbeit & Dialog“.
Umgeben von „digital natives“, jungen Menschen, die im Internetzeitalter aufgewachsen sind, konnte Weil, bei seiner Hospitation in der Redaktion viel Neues lernen. Denn dort, in den Räumen in der Oststadt, wird der digitale Wandel gelebt – es wird leidenschaftlich gepostet, gebloggt, getwittert. Weils erste Aufgabe als Kurzpraktikant: Mit wenigen Klicks veröffentlichte er einen Artikel auf t3n.de.
Nach einer Schnuppervisite beim Online-Marketing-Team folgte eine Redaktionskonferenz. Natürlich ganz im Zeichen des technologischen Fortschritts: Statt Stift und Block hatte jeder sein Notebook oder Smartphone vor sich auf dem Tisch, die Konferenz wurde via Facebook Live ins Netz übertragen. Der Ministerpräsident ließ sich davon nicht irritieren. Im Gegenteil: Er hatte sichtlich Spaß an der lockeren Atmosphäre im t3n-Team und der lebhaften Diskussion (zum Interview des Ministerpräsidenten mit t3n).
Von der modernen Arbeitswelt, der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens und der Förderung von Start-ups über die IT-Nutzung an Schulen bis hin zu Chancen und Gefahren eines digitalen Wahlkampfs – die Runde beschäftigte sich mit ganz unterschiedlichen Themen und Weil gab sehr offen persönliche Einschätzungen. Und er sprach auch über eigene Erfahrungen mit den sozialen Netzwerken: Ja, er wisse, wie Snapchat funktioniere, aber habe es selbst noch nicht genutzt. Oder Instagram: Da denke man in seinem Team gerade drüber nach, wie es sich sinnvoll verwenden ließe. Und ja: „Auf Facebook bin ich auch schon mal selbst am Start.“ Lachend fügte er an: „Ohne dass ich das wusste, bin ich wahrscheinlich einer der ältesten Blogger.“ Seit 2005 schreibe er regelmäßig eine Kolumne auf seiner Homepage, eine Art öffentliches Tagebuch, das die Merkmale eines Blogs erfülle: „Ok, bin ich eben Blogger.“
Auch am Abend beim Bürgerforum im hippen Kreativzentrum Hafven, Treffpunkt und Ideenschmiede innovativer Start-ups in der Nordstadt, Weil antwortete nach bestem Wissen auf die Fragen der Bürgerinnen und Bürger und nahm diverse Anregungen entgegen. Die Herausforderungen im Bereich der Aus- und Fortbildung für digitales Arbeiten wurden ebenso diskutiert wie neue (digitale) Zusammenarbeitsformen und die Frage, ob geringer Qualifizierte in einer zunehmend digitalisierten und automatisierten Welt noch genügend Arbeitsmöglichkeiten finden.