Neujahrsansprache 2017 des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil
Es gilt das gesprochene Wort!
Liebe Niedersächsinnen,
liebe Niedersachsen,
ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr 2017. Ich wünsche Ihnen alles das, was Sie sich selbst wünschen – vorne weg natürlich persönliche Zufriedenheit und Gesundheit. Und ich wünsche unserem Land von Herzen alles Gute.
Vielleicht geht es Ihnen so wie mir: Im letzten Jahr gab es einen ganz auffälligen Gegensatz.
Auf der einen Seite sind unser Land und unsere Gesellschaft so stark wie vielleicht noch niemals zuvor. Niedersachsen ist im abgelaufenen Jahr 2016 siebzig Jahre alt geworden. In seinem Jubiläumsjahr hat sich unser Land in einer sehr guten Verfassung präsentiert. Wir haben eine Rekordbeschäftigung zu verzeichnen und die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie zuletzt vor etwa einem Vierteljahrhundert.
Von Jahr zu Jahr werden wieder mehr Kinder geboren – das freut mich ganz besonders. Und zum ersten Mal überhaupt seit es Niedersachsen gibt, hat der Landtag einen Haushalt ohne neue Schulden beschließen können. Einen Haushalt, der aber gleichzeitig klare Schwerpunkte für Bildung, Sicherheit und soziale Gerechtigkeit setzt. Unser Land befindet sich alles in allem in einer guten Verfassung.
Dasselbe, so hoffe ich, werden auch viele von Ihnen sagen können, wenn sie an ihre eigene Situation denken. Dabei bin ich mir natürlich bewusst, dass es in unserem Land auch viele Menschen gibt, denen es – aus welchen Gründen auch immer nicht gut geht. Gegen Not und Ungerechtigkeit auch in unserer Gesellschaft anzugehen, bleibt eine unserer wichtigsten Aufgaben. Im Vergleich mit der Situation in fast allen anderen Regionen der Welt dürfen wir aber dankbar sein.
Auf der anderen Seite hat das vergangene Jahr aber auch viele schlechte Nachrichten mit sich gebracht. Die Welt scheint aus den Fugen zu sein. Internationale Krisen wie die Flüchtlingsnot schlagen sich auch bei uns in Niedersachsen nieder. Ich bin sehr froh, dass überall in Niedersachsen an der Integration der Menschen gearbeitet wird, die weit überwiegend aus tiefer Not zu uns gekommen sind. Das hilft den Flüchtlingen, das hilft aber auch unserer ganzen Gesellschaft.
Der weltweite Terrorismus - zuletzt durch den furchtbaren Anschlag in Berlin - hält uns auch in Niedersachsen in Atem. Ich habe großes Vertrauen in die Arbeit unserer Sicherheitsbehörden. Wir arbeiten intensiv daran, dass Niedersachsen ein sicherer Ort bleibt.
Und noch etwas war in diesem Jahr auffällig: Der Ton in der Auseinandersetzung in unserer Gesellschaft ist ruppiger geworden und lässt oft den Respekt vermissen, auf den jeder von uns Anspruch hat.
Vor diesem Hintergrund machen sich viele Menschen Sorgen, und das kann ich gut verstehen. Meine Schlussfolgerung ist allerdings eine andere. Wer könnte eigentlich die unbestreitbaren Herausforderungen mit mehr Zuversicht und Selbstbewusstsein angehen als wir? Unser Land ist wirtschaftlich stark. Wir sind eine freie und offene Gesellschaft, die viele Chancen bietet. Und wir sind eine solidarische Gemeinschaft, in der sich die Einen um die Anderen kümmern.
Ich habe auch in diesem Jahr wieder viele Beispiele dafür erlebt, dass Menschen, die das Herz auf dem rechten Fleck haben, mit anpacken. Viele von Ihnen sind zum Beispiel in sozialen Berufen tätig und haben auch über die Feiertage arbeiten müssen. Ihnen gilt mein besonderer Gruß. Dasselbe gilt für die vielen tausend Menschen, die sich ehrenamtlich bei uns in Niedersachsen engagieren und von denen viel zu wenig die Rede ist. Diese Menschen sind die besten Garanten dafür, dass wir vor der Zukunft keine Angst haben müssen, sondern ihr mit Mut und Zuversicht begegnen können.
Ich freue mich auf das Jahr 2017 und ich hoffe, so geht es Ihnen auch. Lassen Sie uns auch weiter engagiert für eine gute Zukunft arbeiten und für die Gemeinschaft bei uns in Niedersachsen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.01.2017
zuletzt aktualisiert am:
05.01.2017
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