Erster datenbasierter Bildungsbericht attestiert Niedersachsen Fortschritte bei frühkindlicher Bildung, Ganztagsschulen, Schulabbrechern und dualer Ausbildung
Das Land Niedersachsen hat seine Bildungslandschaft positiv entwickelt, es stellen sich aber weiterhin Herausforderungen an die Bildungspolitik. Das ist die Essenz des ersten datenbasierten Bildungsberichtes für Niedersachsen. Das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) hat den Bericht im Auftrag des Kultusministeriums erstellt. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt stellte den Bericht (Originaltitel „Bildung in Niedersachsen 2017 im Spiegel der nationalen Bildungsberichterstattung“) in der Kabinettssitzung am (heutigen) Dienstag und anschließend gemeinsam mit Prof. Dr. Kai Maaz, Direktor der Abteilung Struktur und Steuerung des Bildungswesens am DIPF, der Öffentlichkeit vor.
„In allen Bereichen des niedersächsischen Bildungssystems zeigt sich ein anhaltender Trend zu mehr Bildung – sowohl bei der Bildungsbeteiligung als auch bei den Ergebnissen von Bildungsprozessen. In Sachen Bildung befinden wir uns in Niedersachsen auf einem guten Weg“, fasste die Ministerin zusammen. Der Bericht zeige, dass die „Zukunftsoffensive Bildung“ der Niedersächsischen Landesregierung wirke. Insbesondere in den beiden Schwerpunktbereichen der „Zukunftsoffensive Bildung“ – Stärkung der frühkindlichen Bildung und Ausbau der Ganztagsschulen – bescheinigt der Bericht positive Entwicklungen.
Zudem ist es gelungen, die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss deutlich zu reduzieren auf rund fünf Prozent der Schulabgänger. „Die Anzahl der Schulabbrecher ist in Niedersachsen sehr gering – das sind die Früchte der intensiven Anstrengungen der Haupt-, Real- und Oberschulen im Bereich der Berufsorientierung“, sagte Heiligenstadt. Aber auch die vermehrten Fördermöglichkeiten der intergierten Schulformen IGS und Oberschule trügen dazu bei.
Laut Bericht ist es Niedersachsen im Vergleich zu den anderen Ländern am ehesten gelungen, den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Lesekompetenz deutlich zu verringern. Die grundsätzlich positiven Befunde bezogen auf die Reduzierung von Ungleichheitseffekten oder sozialen Disparitäten seien erfreulich, so die Kultusministerin, „aber den Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu entkoppeln, ist auch für uns noch eine Aufgabe. Hier sehe ich weiterhin und für die Zukunft verstärkten Handlungsbedarf“. Zudem zeigt der DIPF-Bericht, dass es in Niedersachsen, ebenso wie in anderen Bundesländern, anhaltend hohe regionale Unterschiede bei der Nutzung von Bildungsangeboten gibt.
Daher werde sie den bildungspolitischen Diskurs in der kommenden Zeit verstärkt auf die Frage fokussieren, wie die Hürden zur Bildungsteilhabe in der Fläche gesenkt werden können. Frauke Heiligenstadt: „Das Thema gebührenfreie Bildung von der Kinderkrippe bis zum Meister, die Chancen der Digitalisierung sowie den weiteren Ausbau der Schulsozialarbeit, des Ganztags und der Sprachförderung werden wir politisch verstärkt diskutieren.“
Der Bericht des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF): „Bildung in Niedersachsen 2017 im Spiegel der nationalen Bildungsberichterstattung“ steht auf der Website des Niedersächsischen Kultusministeriums als Download bereit.
Presseinformation des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)
(PDF, 0,13 MB)
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erstellt am:
20.06.2017
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