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Erste Arbeitssitzung des Zukunftsforum Niedersachsen

Am 14. Mai 2014 traf der Demografiebeirat, das „Zukunftsforum Niedersachsen“ zu seiner ersten Arbeitssitzung im Haus der Region Hannover zusammen. Unter der Leitung des Vorsitzenden Prof. Dr. Axel Priebs entwickelten die Mitglieder gemeinsam mit den Leiterinnen und Leitern der Arbeitsgruppen Mobilität und Bildung I/ II konkrete Maßnahmen, um das gesetzte Ziel zu erreichen: Der demografischen Herausforderung mit neuen Lösungen und Ideen zu begegnen.

Mit dem Demografiekongress am 17. Februar 2014 und der konstituierenden Sitzung des „Zukunftsforum Niedersachsen“ wurde ein übergreifender Dialogprozess in Gang gebracht: Gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren der Gesellschaft, den Verbänden, der Wissenschaft, der Wirtschaft und den kommunalen Gebietskörperschaften soll - abgebildet im „Zukunftsforum“ - Niedersachsen demografiegerecht weiterentwickelt werden. Absicht ist es, innovative und nachhaltige Konzepte bis hin zu „Best-Practice-Modellen“ zu schaffen, umzusetzen und die Aktivitäten im Lande zu bündeln.

In der Sitzung am 14. Mai wurden der künftige Arbeitsgruppenprozess, die Arbeitsstruktur und die Zeitplanung bis 2015 festgelegt. Für das erste Jahr seiner Arbeit hat das „Zukunftsforum Niedersachsen“ die Handlungsfelder Mobilität und Bildung auf der Agenda. Für diese wurden drei Arbeitsgruppen konstituiert:

1. Arbeitsgruppe Mobilität Themenschwerpunkte (Beispiele):

Innovative und flexible Mobilitätsangebote für den ländlichen Raum

- Einführung und Ausbau bedarfsgerechter Mobilitätsangebote

- Alternative Geschäftsmodelle

- Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsträger zur nahtlosen Mobilitätskette

- Nutzerfreundliches- und barrierefreies Mobilitätsinformationsmanagement

- Verbesserung aktueller Technologien, Entwicklung und Einführung neuer Technologien.

Erhalt und Förderung der individuellen Mobilität für alle Generationen

- Sicherung der Mobilität älterer Verkehrsteilnehmer

- Analyse und Identifikation von strukturellen Defiziten, die dem Erhalt der individuellen Mobilität entgegenstehen

- Strategien zum Ausbau altersgerechter Fahrassistenzsysteme.

Geleitet wird die AG unter dem gemeinsamen Vorsitz von Prof. Dr. Jürgen Howe (TU Braunschweig) und PD Jürgen Bauer (Klinikum Oldenburg) als Sprecher gemeinsam mit dem Landrat des Landkreises Schaumburg Jörg Farr und dem Abteilungsleiter 4 aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Dr. Christoph Wilk.

2. Arbeitsgruppe Bildung I Themenschwerpunkte (Beispiele):

Förderung der frühkindlichen Bildung

- Vom Betreuungssystem zum frühkindlichen Bildungssystem?

- Bedarfsgerechte Bildungs- und Betreuungsstandards

- Frühkindliche Sprachförderung

- Inklusive frühkindliche Bildungsangebote.

Sicherung eines quantitativ und qualitativ hochwertigen Schulangebots im Flächenland Niedersachsen

- Demografiegerechte Struktur der Schullandschaft

- Innovative Bildungsformen

- Wohnortnahe, ganztägige und weiterführende Bildungsangebote in der Fläche

- Ganztagsschule als Berufsvorbereitung.

Für die Lenkung dieser Arbeitsgruppe konnten Prof. Dr. Maria von Salisch (Leuphana Universität Lüneburg) als Sprecherin gemeinsam mit Björn Bertram dem Geschäftsführer des Landesjugendringes Niedersachsen e.V. und dem Abteilungsleiter 2 Jan ter Horst aus dem Niedersächsischen Kultusministerium gewonnen werden.

3. Arbeitsgruppe Bildung II Themenschwerpunkte (Beispiele):

Berufsorientierung / Berufliche Bildung

- Berufsorientierung im allgemeinbildenden Schulwesen

- Gender Mainstreaming und Rollenverständnis in der Berufsorientierung

- Vernetzung von Berufsschulen / Berufsbildenden Schulen, Erwachsenenbildungsträgern / Unternehmen und anderen Trägern der Weiterbildung

- Bildung von Schwerpunktberufsschulen

- Gewinnung von Auszubildenden in "seltene" Berufe und schwierigen Regionen

Einstieg an die Hochschulen ermöglichen und erleichtern

- Informations- und Beratungsangebote

- Offene Hochschule

- Vernetzung von Unternehmen, Hochschulen und Erwachsenenbildungsträgern

- Anrechnungsmöglichkeiten von beruflich erworbenen Kompetenzen auf ein Hochschulstudium und umgekehrt.

Koordiniert wird die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christiane Dienel (HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen) als Sprecherin mit Prof. Dr. Günther Hirth, Leiter der Abteilung Berufsbildung bei der IHK Hannover und Rüdiger Eichel Abteilungsleiter 1 im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Bereits Ende 2014 werden auf einer Sitzung des „Zukunftsforums Niedersachsen“ erste Zwischenberichte präsentiert. Bis zu diesem Datum werden die Arbeitsgruppen jeweils 4 mal getagt haben und es wird einen regelmäßigen Austausch (Jour Fix) der AG Leiterinnen und Leiter geben. Flankiert wird der Arbeitsprozess mit der Vorstellung des „Zukunftsforums Niedersachsen“ auf dem Sommerfest der Landevertretung in Berlin und auf dem Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit in Hannover am 02. und 03. Oktober.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch rund 20minütige fachliche Impulse der Beiratsmitglieder und externer Kapazitäten. Prof. Dr. Jürgen Howe referierte zu „Individuelles Altern und gesellschaftspolitische Herauforderungen aus gerontopsychologischer Sicht“. Hier ging es um die Herausforderungen und mögliche Anpassungen der Gesellschaft und Lebensumwelten an den durch das Altern hervorgerufenen Rückgang der individuellen Kapazitäten (kognitiv, körperlich, mental) und die Konsequenzen für künftige Arbeitswelten, Lebensformen und Mobilität.

Harry Evers, Landesinitiative Mobilität, stellte die Aktivitäten unter dem Motto „Die mobile Demografie“ vor. Er präsentierte - aus der laufenden Arbeit der Initiative heraus - intelligente Verkehrs- und Assistenzsysteme als Lösungschance für die Mobilität des 21. Jahrhunderts, um die Verkehrssicherheit und Verkehrseffizienz zu optimieren.

PD Dr. Uwe Hunger von der Universität Siegen referierte zu „Regionale Entwicklungschancen – Blickpunkt Bildung“. Im Mittelpunkt der Ausführungen standen die Auswirkungen des demografischen Wandels zweier für die Region Südwestfalen besonders wichtiger Wirtschaftsbranchen, des metallverarbeitenden Gewerbes und des Gesundheits- und Pflegesektors, und dem damit verbundene Mangel an Fachkräften.

Als Strategie zur Bewältigung dieser Herausforderung führte Prof. Uwe Hunger Maßnahmen zur Verbesserung der Kinderbetreuung, Aktivierung von bislang nicht bzw. nicht mehr Berufstätigen sowie Aktionen zur besseren Eingliederung und zielgenauen Ausbildung von Jugendlichen und Geringqualifizierten an.
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