Künstliche Intelligenz in Niedersachsen – Chancen und Herausforderungen
Die Entwicklung und die Anwendung „Künstlicher Intelligenz“ (KI) ist für Niedersachsen ein wichtiges Thema. Bereits jetzt steckt KI in vielen Produkten, Prozessen und Verfahren. Ministerpräsident Weil hat sich auf einer kurzen Reise vom 12. Februar bis 13. Februar 2020 von Hannover nach Osnabrück und Oldenburg einen Überblick über Künstliche Intelligenz in Niedersachsen verschafft. Besucht wurden im Bereich KI tätige wissenschaftliche Instituten, Startups und Unternehmen.
Erste Reisestation war das L3S Research Center der Leibniz Universität Hannover. Das Forschungszentrum entwickelt Methoden und Technologien für den digitalen Wandel und erforscht die Auswirkungen der Digitalisierung. Aus den Erkenntnissen werden Empfehlungen für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft hergeleitet. Prof. Nejdl, Direktor des Forschungszentrums ging auf die grundsätzlichen Fragestellungen ein: Was ist KI? Wie sehr kann man KI vertrauen? Welche ethischen Anforderungen gibt es?
Das inhabergeführte Unternehmen Götting KG entwickelt Funk- und Sensortechnik für gewerbliche Anwendungen. Mit einer Vielfalt an Sensoren zur Spurführung von fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF) und zur Fahrerassistenzanwendung hat Götting inzwischen eine beeindruckende Marktstellung erreicht. Seit einiger Zeit befasst sich das Unternehmen mit KI. Sie wird genutzt, um die von den Sensoren erfassten Navigationsdaten zu verbessern.
Das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI) in Osnabrück ist auf dem Gebiet innovativer Softwaretechnologien auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz die führende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung Deutschlands. In der internationalen Wissenschaftswelt zählt das DFKI zu den wichtigsten „Centers of Excellence“. Stephan Weil lernte vielfältige Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz kennen. Zum Beispiel das Projekt „Marine Perception“, bei dem Bilder mit Hilfe neuronaler Netze ausgewertet werden, um Plastikmüll zu identifizieren.
Salt and Pepper Software Solutions in Osnabrück entwickelt individuelle Softwarelösungen für ganz unterschiedliche Kunden aus der Automobilindustrie, der Energiebranche oder der Luft- und Raumfahrtindustrie. Ziel ist eine Optimierung von Arbeitsabläufen und bessere Vernetzung. Stephan Weil konnte die Bereiche Machine Learning und Virtuel Reality selber ausprobieren.
Am nächsten Tag stand das Startup-Unternehmen Omnibot mit Sitz im Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg auf dem Programm. Das junge Unternehmen hat eine eigene KI-Plattform für Sprachassistenten entwickelt und ist seit 2018 erfolgreich am Markt tätig. Forbes bezeichnete das junge Unternehmen als „one of the top 100 most innovative start-ups in Germany“.
Schließlich wurde noch das Offis-Institut in Oldenburg besucht. Als An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg setzt OFFIS seit seiner Gründung 1991 wissenschaftliches Know-how aus der Informatik in Prototypen um, die dann von Wirtschaftspartnern zu marktfähigen Produkten weiterentwickelt werden können. So hat Offis zum Beispiel einen mit KI gesteuerten Pflegeroboter entwickelt.