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Grüner Wasserstoff – Zentrales Instrument für mehr Klimaschutz


Umweltminister Olaf Lies und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann bringen gemeinsam Bundesrats-Initiative ein


Die niedersächsische Landesregierung hat in ihrer Kabinettssitzung am (heutigen) Dienstag einen Entschließungsantrag zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft auf Basis erneuerbarer Energien beschlossen. Der Präsident des Bundesrates soll gebeten werden, die Vorlage gemäß § 36 Abs. 2 der Geschäftsordnung des Bundesrates auf die Tagesordnung des Bundesratsplenums am 11. Oktober 2019 zu setzen. Anschließend soll die Vorlage den Ausschüssen zur Beratung zugewiesen werden.


„Der Wandel in der Energieerzeugung hin zu erneuerbaren Energien ist das zentrale Instrument zur Umsetzung der klimapolitischen Ziele“, betont Umweltminister Olaf Lies. „Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Wegbereiter für diesen Prozess und gleichsam eine große Chance für unseren Wirtschaftsstandort. Wir wollen Niedersachsen zur Drehscheibe und Mittelpunkt der deutschen Wasserstoffwirtschaft machen“, ergänzt der Umweltminister.


Wirtschaftsminister Bernd Althusmann ist überzeugt, „dass grüner Wasserstoff der global strategische Energieträger der Zukunft wird. Deshalb kommt der Nutzung eine große wirtschaftspolitische Bedeutung zu. Wenn wir die industrielle Wertschöpfungskette in Deutschland erhalten wollen, werden wir um die Nutzung von grünem Wasserstoff im Verkehr und in der Schwerindustrie nicht herum kommen.“ Beide Minister weisen auf bereits erzielte Erfolge in Niedersachsen hin. „Gerade im Bereich Verkehr sind wir hier im Land schon gut unterwegs, beispielsweise mit wasserstoffbetriebenen Nahverkehrszügen im Testbetrieb und mit Nutzfahrzeugen für Transport, Straßenreinigung und Abfallsammlung“, unterstreicht Althusmann.


Es sei eine wichtige Entscheidung der Bundesregierung gewesen, so Lies, drei niedersächsische Wasserstoffprojekte als sogenannte „Reallabore der Energiewende“ auszuwählen und den Landkreis Schaumburg zu einer von neun Modellregionen für Wasserstoff zu machen. „Im Zentrum dieser Konzepte steht die effiziente Nutzung von grünem Wasserstoff“, erläutert Lies.


Niedersachsen hat als Windenergieland Nr. 1 die erste Phase der Energiewende, in der vor allem der technologische Fortschritt bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Vordergrund stand, entscheidend mitgeprägt. Mit dem fortschreitenden Ausbau der erneuerbaren Energien befindet sich die Transformation der Energieversorgung nun an der Schwelle zur zweiten Phase. Das Kernelement dieser Phase ist die zunehmende Sektorkopplung, d.h. die integrierte Betrachtung und physische Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Industrie. Bei der Verknüpfung der Verbrauchssektoren kommt insbesondere dem im Wege der Wasserelektrolyse mit Hilfe erneuerbarer Energien erzeugten „grünen“ Wasserstoff eine zentrale Rolle zu. „Neben seiner Eignung als Langzeitspeichermedium kann „grüner“ Wasserstoff entweder direkt oder in weiterverarbeiteter Form zur Energie- und Kraftstoffversorgung im Wärme-, Verkehrs- und Industriesektor eingesetzt werden und hier einen wesentlichen Beitrag zur Defossilierung leisten“, betont Althusmann. Zudem könnten mit grünem Wasserstoff künftig zwei Wege für den Transport für erneuerbare Energien genutzt werden: das Strom- und das Gasnetz.


Die Landesregierung fordert den Bundesrat auf, sich als Länderkammer nachdrücklich bei der Bundesregierung für einen Technologiewandel einzusetzen. Denn „grüner“ Wasserstoff sei, so Lies, ein Schlüsselrohstoff für eine auf Wachstum und Klimaschutz ausgerichtete Industriepolitik in ganz Deutschland. In der Bundesratsinitiative wird die Bundesregierung an ihre Absicht erinnert, eine nationale Wasserstoffstrategie aufzulegen und die Länder umfassend in diesen Prozess einzubinden. Wichtig sei zudem, dass die Bundesregierung sich auch auf europäischer Ebene für angemessene Rahmenbedingungen für eine Wasserstoffwirtschaft auf Basis erneuerbarer Energien einsetzt.


Weitere Informationen erhalten Sie in Kürze hier:

https://niedersachsen.de/startseite/politik_staat/bundesrat/bundesratsinitiativen/niedersaechsische-bundesratsinitiativen-114350.html

Artikel-Informationen

erstellt am:
17.09.2019

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

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