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Statement von Ministerpräsident Weil zum Gedenktag für die Opfer des Holocaust am 27. Januar 2024

Ministerpräsident Stephan Weil spricht vor der Jüdischen Gemeinde Hannover   Bildrechte: StK

Heute, am internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, erinnern wir an die grausamen Verbrechen der Nationalsozialisten und gedenken der Millionen Opfer. Heute vor 79 Jahren wurden die Häftlinge im KZ Auschwitz befreit – ein Ort, an dem alleine über eine Million Menschen systematisch und grausam umgebracht worden sind. Die Erinnerung an Auschwitz-Birkenau, an die Verfolgung und Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden durch Deutsche ist eng verknüpft mit dem Existenzrechts Israels. Wir sind uns der Shoah und der daraus folgenden Verantwortung bis heute sehr bewusst. Gerade deswegen ist die Sicherheit Israels Teil der deutschen Staatsräson. Ich wünsche mir sehr, dass Jüdinnen und Juden in Israel bald wieder in Frieden leben können und die Gewalt im Nahen Osten beendet werden kann.

In Deutschland und auch in Niedersachsen erleben wir leider einen wieder deutlich zunehmenden Antisemitismus. Umso wichtiger ist es, die Erinnerung wach zu halten und wachsam zu bleiben. Wir dürfen die Anfänge des Nationalsozialismus nicht vergessen: völkisches Denken, Antisemitismus, Rassenhass, Verachtung von Parlamenten und staatlichen Institutionen, Zersetzung der Demokratie, der Einzug von Hass und Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung.

Ich bin froh und dankbar über das vielfältige jüdische Leben in Niedersachsen. Dass Jüdinnen und Juden hier bei uns wieder Angst haben, weil sie beleidigt, bedroht und angegriffen werden, beschämt mich zutiefst.

Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung führen ins Verderben und haben bei uns keinen Platz. Um dafür einzustehen, sind in den vergangenen Tagen Zehntausende Menschen in Niedersachsen auf die Straßen gegangen. Gemeinsam müssen wir auch weiterhin Haltung zeigen, nicht nur heute, sondern an jedem Tag – auf den Straßen, am Arbeitsplatz und in den Schulen. Nie wieder ist jetzt!

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