Ministerpräsident als Schornsteinfeger in Braunschweig unterwegs
„Mein heutiger Rollentausch bringt bestimmt Glück“ stellte Ministerpräsident Stephan Weil kurz vor Beginn seines Kurzpraktikums in Braunschweig fest. Zusammen mit den Schornsteinfegermeistern Detlef Bade, Markus Steuer und Christian Malak überprüfte Stephan Weil in der Forschungsstation „Alter Bahnhof Schapen“ die Heizung. Zum Abschluss ging es dann noch auf das Dach der Gaststätte Schäfersruh, wo der schwindelfreie Regierungschef den Schornstein fegte.
Davor nahm sich Stephan Weil ausführlich Zeit, um im Gespräch viel über den Beruf zu erfahren. „Schwindelfrei sollte man schon sein“, wie Lars Müller, Auszubildender im zweiten Lehrjahr, betonte. Der Beruf hat ein gutes Image und bietet hervorragende Zukunftschancen. In Niedersachsen gibt es 866 Schornsteinfegerbetriebe mit ca. 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In diesen Handwerksbetrieben werden derzeit rund 200 junge Menschen ausgebildet. Dieser Nachwuchs wird in den nächsten Jahren benötigt, da viele Betriebe Nachfolger suchen werden. Das Schornsteinfegerhandwerk ist ein facettenreicher Beruf. Neben den klassischen Tätigkeiten eines Schornsteinfegers gehören beispielsweise Umweltschutz, Energieeinsparung und Klimaschutz zu den Aufgaben. Auch Dienstleistungen in den Bereichen Energie und Lüftung gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Am Abend folgte der Bürgerdialog im Saal der Handwerkskammer Braunschweig. Ausführlich beantwortete der Ministerpräsident die vielfältigen Fragen und erläuterte seine Position zu bestimmten Themen. Das Spektrum reichte vom Themenbereich Bildung, berufliche Orientierung, über Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Windenergie, Wasserstoff und Elektromobilität bis hin zu Fragen über Schacht Konrad. Auch auf Fragen zur Digitalisierung ging der Regierungschef ein. Stephan Weil berichtete über seine Erfahrungen zum Thema „Künstliche Intelligenz“. Erst im Februar hatte er eine Reihe von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen besucht und konnte sich direkt vor Ort ein Bild machen.