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Integrationspreis 2014 – Land zeichnet herausragendes Engagement für Flüchtlinge in Niedersachsen aus

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, haben am (heutigen) Montagabend in Hannover die Gewinner des Niedersächsischen Integrationspreises 2014 ausgezeichnet. In diesem Jahr stand der Wettbewerb unter dem Motto „Zuflucht Niedersachsen“. Mehr als 80 Einzelpersonen und Initiativen waren bis zum Bewerbungsschluss 15. März von Mitbürgerinnen und Mitbürgern vorgeschlagen worden. Aus diesem Kreis hatte die fünfköpfige Jury unter Vorsitz von Schröder-Köpf vier Preisträger ausgewählt. Zudem wird ein Sonderpreis vergeben.

„Weltweit sind mehr als 50 Millionen Menschen auf der Flucht vor Verfolgung und Not. Unser Bestreben muss es sein, die Ursachen für Flucht zu beseitigen und denen, die auf der Flucht sind, eine neue Heimat zu geben. Doch entscheidend für die Flüchtlinge ist auch, wie sie bei uns vor Ort aufgenommen werden. Ich freue mich sehr über so viel ehrenamtliches, nachbarschaftliches Engagement“, sagte Ministerpräsident Weil bei der Preisverleihung im Alten Rathaus von Hannover.

Mit dem Niedersächsischen Integrationspreis werden in diesem Jahr Menschen und Initiativen geehrt, die sich konkret für Flüchtlinge in Niedersachsen und deren Aufnahme in die Gesellschaft einsetzen. Niedersachsens Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe Doris Schröder-Köpf sagte anlässlich der feierlichen Preisverleihung: „Niedersachsens Bürgerinnen und Bürger haben in vielen Initiativen und Projekten deutlich gemacht, dass sie Willkommenskultur für Flüchtlinge vor Ort leben und helfen, wo Hilfe nötig ist. Allen Bürgerinnen und Bürgern, die Flüchtlingen das Bedürfnis erfüllen, als Mensch anerkannt zu werden und dazuzugehören, spreche ich Dank und Anerkennung aus. Sie prägen die Weltoffenheit Niedersachsens.“

Die Ehrung der Preisträgerinnen und Preisträger wurde von Ministerpräsident Weil und der Landesbeauftragten Schröder-Köpf gemeinsam mit den Jurorinnen und Juroren

  • Alina Bronsky, Schriftstellerin,
  • Sabina Kaluza, Künstlerin, 1. Vorsitzende des Vereins Braunschweiger
    Bildende Künstlerinnen und Künstler,
  • Mina Salehpour, Regisseurin, u.a. Preisträgerin des Heidelberger
  • JugendStückePreises 2012 sowie des Nachwuchspreises für beste Regie der
    Gesellschaft der Freunde des hannoverschen Schauspielhauses

sowie

  • Bischof Norbert Trelle, Bischof von Hildesheim und stellvertretender
    Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, vertreten durch
  • Dr. Hans-Jürgen Marcus Caritasdirektor Caritasverband für die Diözese Hildesheim e.V.

vorgenommen.

Die jeweils mit 6.000 Euro dotierten Preisträgerinnen und Preisträger sind:

Nino Novakovic – Northeim
Nino Novakovic setzt sich als Betroffener für Betroffene ein. Er ist in besonderem Maße in seiner Freizeit ehrenamtlich und politisch engagiert: Er arbeitet aktiv bei der Initiative Jugendliche ohne Grenzen und beim Runden Tisch Integration in Northeim als Vertreter der Roma mit. Herr Novakovic setzt sich in vielfältiger Weise für junge Flüchtlinge ein, etwa durch Assistenz bei Behördengängen. Daneben verfolgt er zielstrebig seine berufliche Ausbildung.

„Medizinische Flüchtlingsberatung Hannover – MediNetz e.V.“ und „Medizinische Flüchtlingshilfe Göttingen e.V.“

Die beiden Vereine in Hannover und Göttingen arbeiten ehrenamtlich und ermöglichen Flüchtlingen und Geduldeten Zugang zu medizinischer Hilfe und rechtlicher Beratung. Ein Schwerpunkt liegt bei der Unterstützung von Schwangeren ohne Papiere.

An MediNetz beteiligen sich auch viele Medizinstudenten/innen. Das Spektrum der Aufgaben reicht von Sprechstunden mit ärztlicher Beratung über Spendenaktionen bis zur Öffentlichkeitsarbeit.

Eva Bockhorst – Dinklage (Kreis Vechta)

Die Preisträgerin ist hoch engagiert und ein Beispiel für verbindliches Engagement. Sie unterstützt Flüchtlinge sowohl punktuell als auch nachhaltig und langfristig in unterschiedlichen Situationen und Lebenslagen. Sie organisiert Deutschunterricht für Flüchtlingsfrauen, die kein Anrecht auf den Besuch eines Integrationskurses haben und organisiert Förderunterricht für Kinder mit Migrationshintergrund. Darüber hinaus begleitet sie Flüchtlinge auf ihrem Weg zur Ausbildung, zum Studium oder zum Arbeitsplatz.

„Refugium Wesermarsch e.V.“ – Brake (Kreis Wesermarsch)
Der Verein „Refugium Wesermarsch e.V.“ ist ein Unterstützerkreis für Flüchtlinge, der seit 1984 aktiv ist. 1989 wurde er als gemeinnützig anerkannt. Refugium leistet über einen sehr langen Zeitraum nachhaltig ehrenamtliche Flüchtlingssozialarbeit, organisiert Hausaufgabenhilfe, Alphabetisierungs- und Sprachkurse für Flüchtlinge. Durch das Projekt Integration durch Arbeit (IDA) wird arbeitsuchenden Migrantinnen und Migranten die Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt ermöglicht. Derzeit hat der Verein 30 aktive ehrenamtliche Unterstützer und Dolmetscher.

Der ebenfalls mit 6.000 Euro dotierte Sonderpreis geht an die

Gemeinde Friedland (Kreis Göttingen)

Die Gemeinde Friedland ist bundesweit durch das Grenzdurchgangslager Friedland bekannt. Seit seiner Gründung 1945 war das Lager Friedland für mehr als 4.000.000 Menschen aus verschiedenen Ländern die erste Anlaufstelle in der Bundesrepublik Deutschland. Die Gemeinde Friedland ist seit Jahrzehnten wie keine andere Kommune von der Aufnahme von Flüchtlingen geprägt. Dabei haben die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Willkommens- und Anerkennungskultur von Anfang an gelebt und Vielfalt im Alltag als Potential wahrgenommen. Trotz unterschiedlicher Flüchtlingsströme gab es in Friedland stets ein friedliches Miteinander.

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
23.06.2014

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

http://www.niedersachsen.de

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