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Land, Volkswagen und Forschung unterstützen Fraunhofer-Projektzentrum in Wolfsburg: Leichtbau als entscheidender Faktor für nachhaltige Mobilität

Das Fraunhofer-Projektzentrum für Leichtbau in Wolfsburg gewinnt an Kontur. Am (heutigen) Mittwoch unterschrieben der Niedersächsische Ministerpräsident Ste­phan Weil, der Vor­standsvorsitzende der Volkswa­gen AG, Professor Martin Winterkorn, der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, Professor Reimund Neugebauer, der Präsident der Technischen Universität Braunschweig, Professor Jürgen Hessel­bach, und der Erste Vorsit­zende des Ver­eins der Forschungsfabrik „Open Hybrid LabFac­tory“ (OHLF), Professor Klaus Dilger in Han­nover eine entsprechende Vereinbarung. Alle Betei­ligten bekräftigten, dass das Kom­petenz­zentrum für den Leichtbau in unmittelbarer Nach­barschaft zum „Mobile Life Campus“ und im Rahmen der OHLF in Wolfsburg verwirklicht werden soll. Dort sol­len inter­disziplinär arbei­tende Forschungsteams nachhaltige und ressourcenscho­nende Leichtbau­strukturen für Fahrzeuge entwickeln.

Leichtbau sei ein Zukunftsthema für den Automobilbau, sagte Ministerpräsident Stephan Weil. Besonders für den Erfolg der Elektromobilität seien leichte Werkstoffe von immenser Bedeutung. Die Unterzeichnung der Vereinbarung „Automobiler Leichtbau am Forschungs­standort Niedersachsen“ zur Errichtung des Projektzentrums sei ein Meilenstein auf dem Weg, Niedersachsen als Impulsge­ber für eine nachhaltige Entwicklung im Automobilbau deutschland- und weltweit zu positio­nieren. Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić sieht in der Etablierung des Zentrums eine Bereicherung der niedersächsischen Forschungs­landschaft. Mit Fraunhofer habe die Wissenschaftsregion Braunschweig-Wolfsburg einen starken Partner in der anwendungsorientierten Grundlagenforschung zum automobilen Leichtbau gewinnen können.

Das Fraunhofer Projektzentrum für Leichtbau Wolfsburg setzt ein neues Modell der interdis­ziplinären Zusammenarbeit mehrerer Fraunhofer-Institute an einem Standort um. Es soll eng mit dem „Open Hybrid LabFactory e.V.“, der TU Braunschweig und der Industrie auf dem Ge­biet der Entwicklung leichterer, umweltschonenderer Fahrzeuge kooperieren. Heutige Leichtbaulösungen zeigen zwar das Potenzial dieser Technik, sind wegen hoher Kosten und ineffizienter Ressourcennutzung aber meist noch Nischenprodukte. In dem interdisziplinären Lösungsansatz sehen die beteiligten Fraunhofer-Institute und ihre Ko­operationspartner nun die Chance, kostengünstige Leichtbauteile aus Kunststoff, Metall oder Hochleistungsfasern bis nahe an die Großserienreife zu entwickeln und zu erproben. Die OHLF wird dabei die ge­samte Prozesskette im Fokus haben, von der Effizienzsteigerung der Fahr­zeuge über die Senkung verkehrsbedingter Emissionen bis zum Recycling von Leichtbau-Fahrzeugkompo­nenten.

Finanziert wird das Projektzentrum gemeinsam durch das Land Niedersachsen und die Fraun­hofer-Gesellschaft. Die Industriepartner, insbesondere die Volkswagen AG, tragen durch beauftragte Projekte zur Finanzierung bei. Das Land unterstützt das Vorzeigeprojekt mit insgesamt rund 20 Millionen Euro. Die Partner stellen insgesamt 33,3 Millionen Euro be­reit.

Das Fraunhofer-Projektzentrum ist in die OHLF integriert, für die am Standort Wolfsburg di­rekt neben dem „Mobile Life Campus“ von Volkswagen ein neues For­schungs­gebäude ge­baut wird. Über das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeug­technik ist es mit der TU Braunschweig verbunden. Für die Forschungsaktivitäten der „Open Hybrid Lab Factory“, die als Gewinnerin aus dem Forschungscampus-Wettbewerb des Bun­des hervor­gegangen ist, stellt das Land Niedersachsen weitere 15 Millionen Euro bereit.

Langfristig sehe das Land die große Chance, in Wolfsburg einen Leuchtturm der Leichtbau­forschung aufzubauen, betonte Ministerpräsident Stephan Weil. Das Projekt berge die große Chance, Wissenschaft und Wirtschaft dauerhaft in einer strategischen Partnerschaft zusam­menzufüh­ren. Zudem wird die Attraktivität der Stadt für Studenten und hochqualifizierte Nachwuchskräfte weiter gestärkt.

Nach einer fünfjährigen Anschubphase soll sich das Wolfsburger Projektzentrum, wie bei Fraunhofer-Instituten üblich, aus öffentlicher Förderung (im Verhältnis 90:10) und Aufträgen aus der Industrie finanzieren. 2019 rechnen die Initiatoren mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Presseinformationen
Vereinbarung Fraunhofer-Projektzentrum Leichtbau

  Vereinbarung Fraunhofer-Projektzentrum Leichtbau
(PDF, 0,24 MB)

Artikel-Informationen

erstellt am:
22.04.2015

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

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