Ministerpräsident Weil begrüßte rund 100 Gäste anlässlich des islamischen Fastenmonats Ramadan
Rund einhundert Angehörige unterschiedlicher Religionsgemeinschaften und Konfessionen sowie weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens hatte Ministerpräsident Stephan Weil anlässlich des Fastenmonats Ramadan am (heutigen) Dienstag ins Gästehaus der Landesregierung eingeladen. Gemeinsam mit der Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, begrüßte Weil Vertreterinnen und Vertreter der katholischen, evangelischen, alevitischen, jezidischen, sunnitischen, schiitischen, jüdischen, griechisch-orthodoxen und koptischen Gemeinden, niedersächsischer Verbände und konsularischer Vertretungen sowie weitere Mitglieder des Landtages. Der Ramadan hat in diesem Jahr am 16. Mai begonnen und endet am Abend vom 14. Juni 2018.
Bereits seit 2013 lädt der niedersächsische Regierungschef anlässlich des Ramadan ins Gästehaus ein. Gerne setze er diese Tradition auch in diesem Jahr fort, sagte Weil. Er freue sich, so viele Repräsentantinnen und Repräsentanten unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen begrüßen zu können. Vor dem Hintergrund des Zuzugs von Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisengebieten in den vergangenen Jahren sowie der zunehmenden Relevanz religiöser Identitätsstiftung steige die Bedeutung des interreligiösen Dialogs.
Auch für Doris Schröder-Köpf ist die Zeit des Fastenmonats Ramadan eine gute Gelegenheit für den Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen. Es sei eine Zeit der Begegnungen und eine willkommene Gelegenheit, um einander zuzuhören, miteinander zu reden und voneinander zu lernen, sagte sie. Das sei angesichts der nationalen wie internationalen Herausforderungen mehr als notwendig.
Auf die Begrüßung des Ministerpräsidenten richtete Recep Bilgen, Vorsitzender der Schura Niedersachsen, Worte an die Gäste. Die Feierlichkeit wurde von Musikerinnen und Musiker der Hochschule für Musik, Theater und Medien begleitet. Die Zeremonie zum Fastenbrechen leitete Aldin Kusur, Imam in der Moscheegemeinde der Bosniaken in Hannover.
Hintergrund:
Der Fastenmonat Ramadan ist tief im Islam verwurzelt. Das Fasten im Ramadan gilt als eine der fünf Glaubenssäulen im Islam. Gläubige sind aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr zu verzichten. Kinder und alte oder kranke Menschen sowie Schwangere sind vom Fasten ausgenommen. Nach Eintritt der Dunkelheit wird das Fastenbrechen oft in Gemeinschaft zelebriert.
Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders. In ihm wurde nach islamischer Auffassung der Koran herabgesandt. Da er nach dem Mondkalender berechnet wird, der nur 354 Tage umfasst, verschiebt er sich jedes Jahr um etwa zehn Tage gegenüber dem in nicht muslimischen Ländern genutzten Sonnenkalender. Weltweit bekennt sich über eine Milliarde Menschen zum Islam. In Deutschland leben etwa 4 Millionen Muslime, in Niedersachsen etwa 250.000 bis 300.000.
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erstellt am:
05.06.2018
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