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Staatssekretärin Birgit Honé eröffnet Demografie-Symposium in Japan: Bevölkerungsentwicklung fordert alle gesellschaftlichen Kräfte

Staatssekretärin Birgit Honé und der Vizegouverneur der niedersächsischen Partnerpräfektur Tokushima (Japan), Kozo Kumagai, haben am (heutigen) Dienstag (in der gleichnamigen Provinzhauptstadt) Tokushima ein deutsch-japanisches Symposium zum demografischen Wandel eröffnet. Unter dem Titel „Herausforderungen für das Wohnen und Leben in einer alternden Gesellschaft" haben Experten aus beiden Ländern vor rund 120 TeilnehmerInnen refe­riert und diskutiert.

Birgit Honé machte in ihren Ausführungen die Herausforderungen deutlich, vor denen beide Länder gleichermaßen stehen. Um den demografischen Wandel zu bewältigen, brauche es die gemeinsame Anstrengung aller gesellschaftlichen Kräfte. Politik allein werde diese Her­ausforderung nicht bewältigen können, sagte die in der Niedersächsischen Landesregierung für internationale Zusammenarbeit verantwortliche Staatssekretärin. In ihrer Rede stellte sie auch die von der Landesregierung ergriffenen Maßnahmen wie das „Zukunftsforum Nieder­sachsen" und die neuen Ämter für regionale Landesentwicklung vor. Von japanischer Seite wurde vor allem die Notwendigkeit betont, den sozialen Zusammenhalt in einer alternden Gesellschaft zu erhalten und auszubauen.

Birgit Honé und ihre Kollegin, Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Behrens, waren am (ver­gangenen) Sonntag in Begleitung einer kleinen Fachdelegation zu einer sechstägigen Reise nach Japan aufgebrochen. Schwerpunktthemen der Gespräche sind neben dem demografi­schen Wandel auch die Stärkung der bestehenden Partnerschaft mit Tokushima und Fragen von Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Energiespeichertechnologie. Weitere Statio­nen der Reise bis kommenden Sonnabend sind Osaka am (morgigen) Mittwoch sowie To­kyo.

Hintergrund: Demografischer Wandel in Japan und in Niedersachsen

Japan ist seit 2005 gemäß der Definition der Vereinten Nationen die erste „super-alte Ge­sellschaft“ (super-aged-society) der Welt. Drei wichtige demografische Variablen – Geburten­rate, Lebenserwartung und Migrationsbewegungen – weisen dort Extreme auf: Die Gebur­tenrate ist mit knapp 1,4 Kindern pro Japanerin eine der weltweit niedrigsten, die aktuelle Lebenserwartung für Männer (rund 80 Jahre) und Frauen (rund 86 Jahre) hingegen eine der höchsten der Welt. Bis 2060 rechnet das japanische Nationale Institut für Bevölkerung und soziale Sicherheitsforschung mit einem Schwund von über 40 Millionen seiner heute noch etwa 127 Millionen Einwohner. Damit würde Japan in weniger als 50 Jahren fast ein Drittel seiner Bevölkerung verlieren.

Die Bevölkerungszahl in Niedersachsen wird voraussichtlich bis 2060 von heute rund acht auf dann 6,2 Millionen Menschen sinken und erreicht damit etwa die Einwohnerzahl des Jah­res 1946. Der Anteil der Über-60-jährigen an der Gesamtbevölkerung steigt im gleichen Zeit­raum von heute rund 25 Prozent auf 40 Prozent an, der Anteil der Unter-30-jährigen nimmt gleichzeitig von etwa 31 Prozent auf 26 Prozent ab. Der Rückgang verläuft regional sehr unterschiedlich. Insbesondere im Süden und Osten des Landes und an der Küste wird die Bevölkerungszahl um mehr als 20 Prozent zurückgehen, während sie im Westen Nieder­sachsens, im Hamburger Umland sowie in einigen Großstädten bis 2030 zunehmen wird. Die Niedersächsische Landesregierung hat im Februar 2014 das „Zu­kunftsforum Nieder­sachsen“ berufen. Das 35-köpfige Gremium berät die Landesregierung in Fragen des demo­grafischen Wandels und soll ihr „Best-Practice-Beispiele“ zur Umsetzung empfehlen.

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.07.2014

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

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