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Die Wärmewende im Fokus: Ministerpräsident besucht beispielgebende Projekte

Die Wärmewende – also die Umstellung von einer fossilen auf eine Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien – ist ein wesentlicher Baustein bei der Umsetzung der niedersächsischen Klimaschutzziele. Wie die Wärmewende vor Ort gelingen kann, zeigen zahlreiche gute Beispiele. Vier dieser Beispiele besuchte Ministerpräsident Stephan Weil im Rahmen einer eintägigen Informationsreise am 29.11.2023. Begleitet wurde die Reise von einem der beiden Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN), Lothar Nolte. Er informierte die Mitreisenden um Ministerpräsident Stephan Weil über die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich der Wärmeversorgung. Dabei stand er als kompetenter Ansprechpartner bereit, um aufkommende Fragen fachkundig zu beantworten.



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Die Stationen der Reise:

Einbau einer Wärmepumpe in einem älteren Wohnhaus

Ist der Einbau einer Wärmepumpe in meinem Haus möglich, auch wenn es schon etwas älter ist? Und wenn ja, lohnt sich das Ganze auch finanziell? Diese und ähnliche Fragen stellen sich zurzeit viele Hausbesitzer. Daher führte die erste Station der Reise Ministerpräsident Stephan Weil zu einem Ehepaar in Laatzen, das sein älteres Wohnhaus (Baujahr 1985) kürzlich mit einer Wärmepumpe ausgestattet hat. Im Gespräch mit dem Hausbesitzer und dem Geschäftsführer des beauftragten Installationsunternehmens um verschiedene Beweggründe für den Einbau einer Wärmepumpe und bisherige Erfahrungen. Inzwischen wird der Wärmebedarf des teilsanierten Wohnhauses (13 Kw) durch die Wärmepumpe und ergänzend durch einen Kachelofen effizient gedeckt. Damit ist der Umstieg von einer fossilen Energieversorgung auf eine klimafreundlichere Technik auch in diesem älteren Wohnhaus geglückt. Der Hausbesitzer zeigte sich dementsprechend zufrieden und berichtete, dass der Umstieg aus wirtschaftlicher Sicht lohnenswert sei – und zusätzlich ist es ein kleiner und dennoch wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele.

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Klimaneutrale Quartiersentwicklung in Neustadt am Rübenberge

Im Anschluss ging es weiter nach Neustadt am Rübenberge. Im Neubauquartier „Hüttengelände“ haben die Stadtwerke im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung ein nicht gedämmtes, „kaltes Nahwärmenetz“ geschaffen, das über 70 Einfamilienhäuser und über 40 Mehrfamilienhäuser mit Erdwärme versorgt. Zur CO2-freien Wärmeversorgung werden Wärmepumpen eingesetzt, deren Effizienz von den Stadtwerken durch ein Online-Monitoring sichergestellt wird. Diese innovative Lösung ist Teil der kommunalen Wärmeplanung und zeigt, wie nachhaltige Energieversorgung auf lokaler Ebene erfolgreich umgesetzt werden kann.

Ministerpräsident Stephan Weil informierte sich bei dem Geschäftsführer der Ideenstadtwerke, Dieter Lindauer, über die Umsetzung des Vorzeigeprojektes und zeigte sich beeindruckt von der Zielstrebigkeit, mit der die Energiewende in Neustadt am Rübenberge vorangetrieben wird. Bei einem anschließenden Besuch in einem Wohnhaus nutzte Stephan Weil dann auch die Möglichkeit, sich die Erfahrungen aus Sicht einer Familie schildern zu lassen, die in einem Neubau auf dem Hüttengelände wohnt. Familie Flögel hob im Gespräch mit dem Ministerpräsidenten die Vorteile hervor, die das Leben in dem nachhaltigen Wohngebiet bietet. Die bedarfsgerechte Wärmeversorgung durch „kalte Nahwärme“ ist nicht nur für das Klima ein echter Gewinn, sondern zahlt sich auch finanziell aus – aufgrund der höheren Wirkungsgrade der Wärme fällt der Verbrauch nämlich deutlich geringer aus im Vergleich zu anderen Heizsystemen.

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Fernwärme aus erneuerbaren Energiequellen

Hoch hinaus ging es für Stephan Weil im Kraftwerkspark der Enercity AG in Hannover: Vom Dach eines alten Kesselhauses bekam der Ministerpräsident einen Rundblick über die Baustelle auf dem Gelände, auf der aktuell Ersatzanlagen entstehen, die die alten, mit fossilen Energien betriebenen Kraftwerke ersetzen sollen. Für die Zukunft plant Enercity nämlich die schrittweise Umstellung des Wärmenetzes auf erneuerbare Energien – das ambitionierte Ziel ist es, bis 2027 das Fernwärmenetz zu 75 Prozent mit erneuerbaren Energien zu speisen.

Während der Führung über die Baustelle erhielt Ministerpräsident Stephan Weil von Kraftwerksleiter Andreas Willrodt und der Vorstandsvorsitzenden der Enercity AG, Dr. Susanna Zapreva, einen detaillierten Einblick in die Entwicklung des Fernwärmenetzes, das aktuell 346 Kilometer umfasst. Besichtigt wurden ein Biomasseheizkraftwerk und der Annahmebereich des Silobaus, die Vormontage des Kesselhauses für das Biomasseheizkraftwerk sowie der Wärmeknoten auf dem Gelände, über den die produzierte Wärme in das Fernwärmenetz eingespeist wird.

Der Ministerpräsident zeigte sich beeindruckt von den Bemühungen des Unternehmens, nachhaltige und effiziente Lösungen für die Region zu entwickeln.

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Oberflächennahe Geothermie – eine zukunftsträchtige Technologie

Bei der letzten Station der Reise stand oberflächennahe Geothermie, also die Nutzung von Erdwärme in bis zu 400 Metern Tiefe, im Fokus. Der Niedersächsische Geothermiedienst (NGD) des Niedersächsischen Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) berät in Niedersachsen wirtschaftlich unabhängig Projekte zur Erdwärme-Gewinnung. Bauleiter Hauke Uphoff-Bartelds und der Präsident des LBEG, Carsten Mühlenmeier, führten Ministerpräsident Stephan Weil über die Baustelle des Neubaus der Grundschule Mühlenberg in Hannover, wo aktuell eine Erdwärmeanlage entsteht. Mit 38 Erdwärmesonden mit je 150 m Tiefe, einer Heizleistung von 140 kW und einer Kühlleistung von 91 kW zeigt das Projekt, wie Geothermie in der Praxis umgesetzt werden kann. Die Spitzenlast wird dabei über einen Gaskessel abgedeckt. Oberflächennahe Geothermie als erneuerbare Energiequelle ermöglicht die umweltfreundliche Gewinnung von Wärme.

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Sie wollen mehr über die Wärmewendenreise von Ministerpräsident Stephan Weil erfahren? Dann lesen Sie gern auch den detaillierten Reisebericht der KEAN.

Weitere Informationen zur Wärmewende gibt es zudem auf unserer Themenseite.

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