Perspektiven für die ländlichen Räume – Ministerpräsident Stephan Weil auf Sommerreise
Tag 1 der Sommerreise
Erster Stopp: Regionales Versorgungszentrum Leinebergland
Der Besuch des Regionalen Versorgungszentrums (RVZ) in Alfeld zeigte, wie moderne Gesundheitsversorgung in ländlichen Räumen aussehen kann. Unter dem Motto „Alles unter einem Dach“ bündeln RVZ verschiedenste Angebote der Daseinsvorsorge an einem gut erreichbaren Ort. Neben einem kommunalen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) mit hausärztlichem Schwerpunkt können verschiedenste Angebote der lokalen Daseinsvorsorge je nach Bedarf vor Ort vorgehalten werden. In Alfeld ließ sich Ministerpräsident Weil von der engagierten Belegschaft des MVZ erklären, wie wohnortnahe medizinische Betreuung hier gesichert wird. Auch der Besuch der benachbarten Apotheke verdeutlichte die Bedeutung solcher Strukturen für die Lebensqualität vor Ort.
Sicherung der regionalen Versorgung: Dorfladen „Alte Backstube“ in Immensen
Im kleinen Ort Immensen zeigte der Besuch des Dorfladens „Alte Backstube“ beispielgebend, wie wichtig gemeinschaftliches Engagement ist. Der Dorfladen dient als Treffpunkt und Nahversorger – ein zentraler Ort für die Dorfgemeinschaft sowie die umliegenden Dörfer. Bürgerinnen und Bürger können sich über Anteilsscheine beteiligen und bekommen sogar eine Rendite, allerdings in Form von Produkten aus dem Laden. Highlight war die Verkostung von hausgemachtem Speiseeis, das der Ministerpräsident gemeinsam mit Vereinsmitgliedern auf der Terrasse genoss.
Natur erleben im Erlebniswald Solling und Baumhaushotel
Der erste Tag endete im Erlebniswald und Baumhaushotel Solling bei Uslar. Hier wird Naturerlebnis mit nachhaltigem Tourismus vereint. Das Baumhaushotel mit seinen außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten beeindruckte den Ministerpräsidenten ebenso wie der ansässige Falkner, der faszinierende Einblicke in die Kunst der Falknerei und den Erhalt dieser traditionellen Jagdmethode gab.
Tag 2 der Sommerreise
Projekt BROTHERS im Haus der Nationen in Hann. Münden: Prävention durch mehr Miteinander
Der zweite Tag begann mit dem Besuch des Projekts „BROTHERS“ im Haus der Nationen in Hann. Münden. „BROTHERS“ versteht sich als Reflektions- und Weiterbildungsraum für Jugendliche. Im Mittelpunkt stehen Jugendliche mit Migrations- oder Fluchthintergrund, die zu Peer Educators – sogenannten „Brothers“ – ausgebildet werden. Anschließend führen sie mit fachlicher Unterstützung Workshops an Schulen durch. In einem interaktiven Workshop mit Jugendlichen diskutierte Ministerpräsident Weil über das Thema Identität und die Frage, wie sich ein gemeinsames „Wir-Gefühl“ in einer Einwanderungsgesellschaft entwickeln lässt.
Innovationen bei Sartorius in Göttingen
Bei Sartorius in Göttingen bekam der Ministerpräsident spannende Einblicke in die neuesten Entwicklungen des international tätigen Unternehmens im Bereich der biopharmazeutischen Forschung und Industrie. Besonders beeindruckend war der Besuch im Zellkulturlabor und der Austausch mit MINT-Nachwuchstalenten, die verdeutlichten, wie das Unternehmen zur Fachkräftesicherung in der Region beiträgt. Sartorius engagiert sich für die Entwicklung der Life Sciences in Göttingen und sorgt entsprechend nicht nur für Arbeitsplätze, sondern auch für Wissenstransfer, Innovation und Standortattraktivität.
Dorfleben in Heckenbeck: Gemeinschaft im Fokus
Teilen, helfen und gemeinsam Ideen entwickeln – das ist das Erfolgsgeheimnis von Heckenbeck mit seinen etwa 500 Einwohnerinnen und Einwohnern. Durch ehrenamtliches Engagement gibt es hier ein reges Vereinsleben mit einer Mischung aus Tradition und Moderne, davon konnte sich der Ministerpräsident bei einem Dorfrundgang überzeugen: Vom Bioladen mit solidarischer Landwirtschaft über eine freie Schule bis hin zu regelmäßigen kulturellen Angeboten auf der „Weltbühne“. Dieses enge Miteinander ist eine der Grundvoraussetzungen für eine funktionierende Dorfgemeinschaft und ein Vorbild für viele ländliche Räume.
Letzte Station der Reise: Coworking und Startup-Förderung bei der NewKammer in Seesen
Der letzte Stopp der Sommerreise führte in die „NewKammer“ in Seesen, einen kommunalen Coworking Space. Der Ministerpräsident erfuhr, wie kreative Arbeitsräume auch in kleineren Städten zur Stärkung der lokalen Wirtschaft beitragen und Leerstände sinnvoll genutzt werden können. In Gesprächen mit jungen Start-up-Gründerinnen und Gründern zeigte sich Weil beeindruckt von deren Mut und Innovationskraft. Unterstützt von der Stadt Seesen haben sie ihre Geschäftsideen verwirklicht und dadurch auf vorbildliche Weise die positive Entwicklung der Region mit gefördert.
Positives Fazit
Die ländlichen Räume Niedersachsens stehen nicht nur vor Herausforderungen, sondern bieten auch zahlreiche Chancen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung. Mit einer umfassenden Strategie und geeigneten Förderinstrumenten, die die lokale, regionale und europäische Ebene einbeziehen, kann es gelingen, die ländlichen Räume als attraktive Wirtschafts-, Lebens- und Arbeitsorte zu erhalten beziehungsweise zu entwickeln. Ministerpräsident Stephan Weil betonte, dass die Landesregierung weiterhin eng mit den lokalen Akteurinnen und Akteuren zusammenarbeiten wird, um Niedersachsens ländlichen Räume nachhaltig zu stärken und gleichwertige Lebensverhältnisse für alle Menschen in Niedersachsen zu schaffen.