Reise von Ministerpräsident Stephan Weil nach Portugal, Partnerland der Hannover Messe 2022
Im Oktober 2021 reiste Ministerpräsident Stephan Weil mit Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Messe AG und einer kleinen Wirtschaftsdelegation nach Lissabon. Unter dem Motto „Portugal Makes Sense“ präsentiert Portugal als offizielles Partnerland die Hannover Messe 2022. Dabei stehen vor allem die Bereiche Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Fokus.
„In ganz Europa findet gerade eine tiefgreifende industrielle Transformation statt“, so Ministerpräsident Stephan Weil. „Unternehmen werden künftig nachhaltiger und digitaler arbeiten. Vielerorts werden innovativen Lösungen für die dringend notwendige stärkere Ausrichtung an Umwelt- und Klimaschutz sowie neue Digitalisierungsstrategien entwickelt – auch in Portugal."
Hannover Messe, Infrastrukturprojekte und Corona-Impfkampagne
Am Anfang der Reise stand ein Gespräch mit Dr. Hugo Mendes, Staatssekretär für Kommunikation im Ministerium für Infrastruktur und Wohnungswesen und Prof. Dr. Jorge Moreno Delgado, Staatssekretär für Infrastruktur. Große Infrastrukturprojekte, insbesondere im Transport, haben eine hohe Priorität für die portugiesische Regierung.
Anschließend besuchte die Delegation ‚Volkswagen Digital Solutions‘, wo derzeit 230 Mitarbeiter Software vorwiegend für digitale Ökosysteme und interne Unternehmensprozesse im VW-Konzern entwickeln. Es ist geplant, die Belegschaft bis Ende 2023 auf 450 Mitarbeiter aufzustocken.
Die erfolgreiche Corona-Impfkampagne des Landes aber auch der zunehmende Rechtspopulismus waren Gesprächsthemen mit António Filipe Gaião Rodrigues, Vizepräsident des portugiesischen Parlaments, und Reinhard Naumann, dem Direktor der Friedrich-Ebert-Stiftung in Portugal.
Der Abend stand ganz im Lichte der Hannover Messe 2022. In der Residenz des deutschen Botschafters in Portugal traf Stephan Weil den stellvertretenden Premierminister und Minister für Wirtschaft und digitalen Wandel Pedro Siza Vieira sowie Eurico Brilhante Dias, Staatssekretär für Internationalisierung und Luís Filipe de Castro Henriques, CEO der Export- und Investmentagentur AICEP.
Am Folgetag stand zunächst ein Gespräch mit João Pedro Matos Fernandes, Minister für Umwelt und Klimawandel auf dem Programm. Hauptthemen waren die Dekarbonisierung der Wirtschaft, der Ausbau Erneuerbarer Energien und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Niedersachsen im Bereich der Wasserstoffwirtschaft. Bereits 2019 lag Portugal mit einem Anteil von über 30 Prozent Erneuerbarer Energien im EU-Vergleich auf Platz 6 (EU: 19,7 %; D: 17,4 %). Inzwischen hat der Anteil der Erneuerbaren Energien in Portugal die 50 Prozent-Marke überschritten. Der größte Teil der Elektrizität in Portugal wurde 2019 aus Wasserkraft (38 %) und Windkraft (25 %) gewonnen. Auch die Solarenergie wird sukzessive ausgebaut.
Am späten Vormittag tauschte sich Ministerpräsident Weil noch mit António Costa Silva aus, Präsident der Begleitkommission für die Umsetzung des Wiederaufbau- und Resilienzplans Portugals. Wesentliche Gesprächsthemen waren Portugals Weichenstellungen für die Zukunft und Perspektiven für niedersächsische Wirtschaftskooperationen.