Sommerreise 2022: Transformation, Natur- und Klimaschutz in Niedersachsen

Am 5. Juli startete Ministerpräsident Stephan Weil von Hannover aus zu seiner Sommerreise, die dieses Jahr ganz anders war als in den Vorjahren. Der Krieg in der Ukraine und seine Folgen sind im ganzen Land spürbar, so dass kurzfristig das Programm angepasst wurde. Nicht nur der Klimawandel – auch die aktuelle geopolitische Lage und die Unsicherheiten auf den Energiemärkten erfordern einen konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Klimakommune Steyerberg

Erste Station der Sommerreise war eine ehemalige Pulverfabrik in der Eickhofer Heide in Steyerberg. Auf dem rund zehn Quadratkilometer großen Gelände soll das Projekt „H2art of Lower Saxony“ mit künftig zwölf Windkraftanlagen, Speicher und Nebenanlagen entstehen, die bis zu einem Gigawatt grünen Wasserstoff produzieren. „Ich habe noch nie so eine Bündelung von begünstigenden Faktoren gesehen. Die Eickhofer Heide kann aktiv für die Energiewende genutzt werden und hat auf so ein bedeutsames Bauvorhaben gewartet“, so Stephan Weil.

Im Anschluss ging es weiter zum Chemieunternehmen Oxxynova. Zusammen mit mehreren Partnern plant das Unternehmen mittels einer innovativen Technologie unter anderem aus Biogas erneuerbare Flüssigkraftstoffe zu produzieren. Durch die Nähe zur Eickhofer Heide kann der Kraftstoff klimaneutral produziert werden.

Abgerundet wurde der Aufenthalt in Steyerberg durch einen Besuch des Permakulturparks am Lebensgarten (PaLS), wo solidarische Landwirtschaft in biointensivem Gemüseanbau betrieben wird. Das PaLS zeigt, dass auch ein magerer Sandboden in unserem Klimabereich durch neue Bodenverbesserungs- und Anbauweisen aufgewertet werden kann. Mit Permakultur können selbst anspruchsvolle Gemüsearten in hoher Qualität ressourcenschonend angebaut werden.

Transformation des VW Werks in Emden

Das Volkswagenwerk in Emden ist beispielhaft für die Transformation zur umweltfreundlichen E-Mobilität und Digitalisierung. Seit 2020 wird der laufende Betrieb auf die Produktion von E-Fahrzeugen umgebaut. Im Mai dieses Jahres rollte hier der erste ID.4 vom Produktionsband. Im Gespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern direkt am Band erfuhr der Ministerpräsident viel über die Besonderheiten der Produktion von Elektromobilen.

Museumsschiff Amrumbank

Am Abend ging weiter zum Museumsschiff Amrumbank, das in Emden am Ratsdelft vor Anker liegt. Mit viel Herzblut und Engagement wurde das ehemalige Feuerschiff Amrumbank vom „Arbeitskreis Museum e.V.“ als Museumsschiff hergerichtet und ist für jedermann zu besichtigen, wie Stephan Weil im Gespräch mit den Vereinsmitgliedern erfuhr. Feuerschiffe sind Wasserfahrzeuge, die an einer bestimmten Position fest vor Anker liegen. Ihr Leuchtfeuer dient der Schifffahrt als Navigationshilfe.

Bundeswehr in Oldenburg

Niedersachsen ist der wichtigste Bundeswehrstandort mit vielen unterschiedlichen Einheiten, die in vielfältigen Bereichen tätig sind. Die Bundeswehr erfüllt nicht nur wichtige Verteidigungsaufgaben, sondern hilft auch bei zivilen Problemlagen wie zum Beispiel während der Coronapandemie. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine wurde ein neues Kapital aufgeschlagen. Dafür muss und wird die Bundeswehr besser ausgestattet werden, betonte Ministerpräsident Stephan Weil bei seinem Besuch der 1. Panzerdivision in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Oldenburg. Im Gespräch mit Soldatinnen und Soldaten erhielt der niedersächsische Regierungschef viele Informationen und Eindrücke. Modernisierung und Digitalisierung stehen an, aber auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Soldatinnen und Soldaten.