Arbeitseinsatz von Ministerpräsident Stephan Weil beim Milchviehbetrieb in Bissendorf

Kälber füttern, Kühe melken, Dünger ausbringen, digitale Betriebssteuerung – Ministerpräsident Stephan Weil hat am 26. April 2023 im Milchviehbetrieb Westrup-Koch in Bissendorf im Landkreis Osnabrück mit angepackt. Es war ein teilweiser anstrengender, aber vor allem interessanter Arbeitseinsatz mit vielen praxisbezogenen Einblicken in einen modernen Landwirtschaftsbetrieb.

Beim Arbeiten im offenen Stall erfuhr Stephan Weil, dass der Hof bereits seit Jahren mit der Hochschule Osnabrück und einer Tierarztpraxis eng zusammengearbeitet, um neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis zu nutzen. Optimal auf die Kühe abgestimmtes Futter und gute Haltungsbedingungen sorgen für eine konstant hohe Milchleistung.

Die Westrup-Koch Milch GbR wird von fünf Landwirten gemeinsam betrieben. Der Hof hat ca. 600 Milchkühe und 600 weibliche Jungtiere. Täglich werden rund 21.200 Liter Milch gemolken. Niedersachsen ist nach Bayern bundesweit das wichtigste Milcherzeugerland. Gemessen an der bundesweiten Milchanlieferung werden knapp 22 Prozent der Milch in Niedersachsen erzeugt. In rund 7.600 landwirtschaftlichen Betrieben werden mehr als 800.000 Milchkühe gehalten, die jährlich knapp 7,3 Millionen Tonnen Milch produzieren.

Für besonders nachhaltiges Wirtschaften erhielt der Hof Bissendorf im vergangenen Dezember die Auszeichnung „Goldene Olga“ der Landesvereinigung Milchviehwirtschaft Niedersachsen und wurde als bester Milcherzeuger Niedersachsens geehrt. Außerdem gewann die Westrup-Koch GbR den erstmals ausgelobten Sonderpreis Klima. Bei der Preisverleihung hatte Ministerpräsident Weil einen Betriebsbesuch versprochen.

Landwirte sind oft auch Energiewirte und mit Solarstrom, Windstrom und einer leistungsstarken Biogasanlage ist dieser Betrieb ein besonders gutes Beispiel dafür. Dabei konnte Stephan Weil einmal selbst den Stromverkauf auf dem digitalen Marktplatz steuern.

Besonders viel Spaß hatte Stephan Weil beim Kälber füttern: Zunächst nuckelten die Kälbchen an seinem Finger, um diese dann so zum „professionellen“ Nuckel führen zu können – aus dem dann auch was rauskam.

Spannend fand der Ministerpräsident die Landmaschinentechnik, mit der ein Beitrag zum Klima- und Umweltschutz geleistet werden kann. Die Brüder Westrup erläuterten, dass mit Hilfe der Technik landwirtschaftliche Flächen heute viel effektiver und zugleich umweltschonender genutzt werden könnten, beispielsweise dadurch, dass der Nährstoffbedarf der Pflanzen mit Sensoren genau ermittelt und anschließend bedarfsgerecht gedüngt werde.

Stephan Weil bedankte sich bei der Familie Westrup und bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Milchviehbetriebes für die vielen interessanten Gespräche und Eindrücke während seines Arbeitseinsatzes. Er habe eine Menge dazu gelernt und könne jetzt wieder einmal aus erster Hand berichten, warum Niedersachsen das Agrarland Nr.1 sei.