Artikel-Informationen
erstellt am:
27.08.2024
Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung
Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833
Der ernannte Bischof des Bistums Osnabrück, Dr. Dominicus Meier OSB, hat am (heutigen) Dienstag vor dem Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, seinen Treueid abgelegt. Bischof Dominicus sprach dabei die Eidesformel auf der Grundlage von Artikel 16 Reichskonkordat vom 20. Juli 1933:
„Vor Gott und auf die heiligen Evangelien schwöre und verspreche ich, so wie es einem Bischof geziemt, der Bundesrepublik Deutschland und dem Lande Niedersachsen Treue.
Ich schwöre und verspreche, die verfassungsmäßig gebildeten Regierungen zu achten und von meinem Klerus achten zu lassen. In der pflichtmäßigen Sorge um das Wohl und das Interesse des deutschen Staatswesens werde ich in Ausübung des mir übertragenen geistlichen Amtes jeden Schaden zu verhüten trachten, der es bedrohen könnte.“
Die Vereidigung erfolgte im Rahmen eines kleinen Festaktes mit rund einem Duzend geladener Gäste im Gästehaus der Landesregierung in Hannover.
Die Landesregierung freue sich auf die Zusammenarbeit und wünsche Bischof Dominicus für sein Wirken im Bistum Osnabrück alles Gute, sagte Ministerpräsident Stephan Weil:
„Das Bistum Osnabrück vertritt zusammen mit dem Bistum Hildesheim und dem Bischöflich Münsterschen Offizialat in Vechta die katholischen Gläubigen in Niedersachsen und ist ein wichtiger Ansprechpartner des Landes. Kirche und Land verfolgen das gemeinsame Ziel, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken, ein respektvolles und solidarisches Miteinander zu pflegen sowie die Schöpfung zu bewahren. Für sein neues Amt wünsche ich Bischof Dominicus Kraft, Geduld und Gottes Segen.“
Bischof Dominicus Meier sprach in seiner Rede von der gemeinsamen Verantwortung von Kirche und Staat für das Gemeinwesen. „Es geht um den gemeinsamen Einsatz für die hier lebenden Menschen, ihre Rechte und vor allem den Schutz ihrer im Grundgesetz verankerten, unantastbaren Würde vom Anfang bis zum Ende ihres Lebens“, so der künftige Bischof von Osnabrück. Er sprach sich dabei auch gegen nationalistische Bewegungen und für den Schutz von Migranten und Hilfesuchenden aus. Gleichzeitig machte er auf die sozialen Spannungen in der Gesellschaft aufmerksam: „Ich glaube, wir haben als Verantwortliche in unserem Land und in der Kirche nicht mehr viel Zeit, über Struktur- und Finanzprobleme zu diskutieren, denn die Not der Menschen – ich erwähne insbesondere die oftmals versteckte Armut von Kindern und älteren Menschen – wächst unaufhörlich; die Anfragen in unseren Beratungsstellen steigen.“
Der Treueid geht auf das Preußenkonkordat von 1929 beziehungsweise das Reichskonkordat von 1933 zurück, die jeweils mit dem Heiligen Stuhl geschlossen wurden. Diese Verträge regeln die Beziehungen der katholischen Kirche zum Staat bis in die Gegenwart. Der Eid soll heute die Diözesanbischöfe auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung verpflichten.
Dominicus Meier wurde am 28. Mai 2024 von Papst Franziskus zum neuen Bischof von Osnabrück ernannt. Er ist damit Nachfolger von Bischof em. Franz-Josef Bode, der am 25. März 2023 von seinem Amt zurückgetreten ist.
Die offizielle Amtseinführung des neuen Bischofs findet am Sonntag, 8. September 2024, im Dom zu Osnabrück statt. Daran wird Ministerpräsident Stephan Weil teilnehmen.
Lebenslauf von Bischof Dominicus Meier OSB
Dr. Dominicus Meier OSB wurde am 10. Juli 1959 in Finnentrop-Heggen als Michael Meier geboren. Aufgewachsen ist er in Grevenbrück. 1982 machte er sein Abitur am Klemens-Hofbauer-Kolleg in Bad Driburg. Im selben Jahr trat er in die Benediktiner-Abtei Königsmünster in Meschede ein, wo er den Ordensnamen Dominicus annahm. Das Kürzel OSB (Orden des heiligen Benedikts, lateinisch Ordo Sancti Benedicti) hinter seinem Namen weist ihn als Mitglied des Benediktinerordens aus.
Von 1983 bis 1988 studierte Meier Theologie und Philosophie in Würzburg und Münster. Am 14. Januar 1989 wurde er durch den damaligen Bischof des Bistums Münster, Reinhard Lettmann, in der Abtei Königsmünster zum Priester geweiht.
Nach seiner Priesterweihe schloss Meier ein Promotionsstudium in Salzburg an, wo er 1991 zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Als Kirchenrechtler war er in verschiedenen Funktionen von 1989 bis 1991 am Erzbischöflichen Diözesangericht Salzburg und von 1992 bis 2001 am Erzbischöflichen Diözesangericht Paderborn tätig.
Nach einem Aufbaustudium und der Habilitation im Fach Kirchenrecht an der Universität Münster erhielt Meier im Jahr 2000 den Lehrstuhl für Kirchenrecht an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar und wurde zum ordentlichen Professor berufen.
Am 6. Oktober 2001 erfolgte seine Benediktion als Abt der Benediktiner-Abtei Königsmünster in Meschede. Dieses Amt hatte er zwölf Jahre inne, bevor er am 1. September 2013 eine neue Aufgabe als Offizial des Paderborner Erzbischofs antrat.
Papst Franziskus ernannte Dominicus Meier OSB am 15. Juli 2015 zum Titularbischof von Castro di Sardegna und zum Weihbischof in Paderborn. Seine Bischofsweihe erfolgte am 27. September 2015 durch den Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker. Für seine Bischofsweihe hat Meier das Leitwort „Per Christum congregamur“ – „Durch Christus werden wir zusammengeführt“ – gewählt.
Derzeit ist Dominicus Meier stellvertretender Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz. Er ist zudem Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Gläubigen der mit Rom verbundenen Ostkirchen. Am 21. Juni 2021 wurde Meier von Papst Franziskus für eine fünfjährige Amtszeit zum Richter am Obersten Gericht der Apostolischen Signatur im Vatikan ernannt.
Hintergrund:
Das Bistum Osnabrück ist Teil der katholischen Kirche in Deutschland. Es erstreckt sich von der Nordseeküste über Ostfriesland, das Emsland und das Osnabrücker Land bis nach Bremen. In ihm leben etwa 508.000 katholische Christen. Bis zur Amtsübernahme durch den neuen Bischof Dominicus Meier OSB am 8. September 2024 leitet Weihbischof Johannes Wübbe als Diözesanadministrator das Bistum.
Bitte wenden Sie sich bei weiteren Fragen zum Bistum direkt an die Pressestelle des Bistums Osnabrück:
Bistum Osnabrück
Stabsabteilung Kommunikation
Tel.: 0541 318-510
E-Mail: pressestelle@bistum-os.de
Internet: www.bistum-osnabrueck.de
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27.08.2024
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