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Kräfte der Natur sollen Innovationen in Niedersachsen voranbringen – Ministerien rücken gemeinsam das Thema Biologisierung bei der Förderung in den Fokus

Biologisierung bezeichnet die Anwendung biologischer und lebenswissenschaftlicher Innovationen. Das reicht vom Einsatz nachwachsender Materialien für bio-basierte Kunststoffe bis hin zu biologisch abbaubaren Tensiden in Waschmitteln. Solche Innovationen auf Basis der Prinzipien der Natur bergen nach Experteneinschätzung die Kraft, Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend zu verändern. Der die Bundesregierung beratende Bioökonomierat geht davon aus, dass der Wandel durch Biologisierung ähnlich tief greift wie die Digitalisierung.

Aus diesem Grund haben die Ministerien für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, für Umwelt, Energie und Klimaschutz, für Wissenschaft und Kultur, für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung sowie für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beschlossen, mit ihren Forschungs- und Innovationsförderprogrammen das Thema Biologisierung zukünftig gemeinsam zu unterstützen. Die fünf Ministerien haben sich eine Innovationspolitik aus einem Guss zum Ziel gesetzt, so informierte Europaministerin Wiebke Osigusam (heutigen) Dienstag das Kabinett.

Die genannten Ressorts werden in diesem Jahr ihre Förderrichtlinien in den Bereichen Forschung und Innovation allesamt unter das Schwerpunktthema Biologisierung stellen. Die zu fördernden Projekte sollen ein effizienteres, nachhaltigeres und klimaneutraleres Wirtschaften ermöglichen.

Europaministerin Wiebke Osigus: „Innovationen sind der Motor für Wertschöpfung vor Ort. Mit unserer regionalen Innovationsstrategie stärken wir die vielfältigen Innovationspotenziale in den Regionen. Indem wir einen Großteil der Innovationsförderung unter das Thema Biologisierung stellen, bündeln wir Kräfte für ein zentrales europäisches Zukunftsthema“, sagt Osigus.

Wirtschaftsminister Olaf Lies betont die Breite der Anwendungsmöglichkeiten: „Erstmals haben wir uns darauf verständigt, die Vielfalt unserer Förderinstrumente abgestimmt zu nutzen, um eine Niedersachsen-Zukunftstechnologie mit zentralen Themenfeldern in der Agrarwirtschaft‘, Ernährungswirtschaft‘, ‚Roten Biotechnologie und Medizintechnik‘ sowie ,Material- und Prozesstechnik‘ in der Breite zu unterstützen.“

„Damit unterstützen wir Vorhaben in diesem technologischen Zukunftsfeld von der Idee bis zum Markt, von der Forschung an Hochschulen bis zur Förderung von Start-ups“, ergänzt Wissenschaftsminister Falko Mohrs. Konkret werden in Innovationsförderprogrammen für Hochschulen, Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe thematische Stichtage oder Aufrufe zum Thema Biologisierung etabliert, in themenoffenen Förderprogrammen wie dem nieder­sächsischen Gründungsstipendium werden Einreichungen in diesem Bereich besonders ermutigt.“

Als wichtigen Baustein für die Transformation zu einem nachhaltigeren Agrar- und Ernährungssystem sieht Agrarministerin Miriam Staudte die Nutzung beispielsweise von organischen Abfällen. „Die bessere Nutzung der sogenannten Nebenströme in bestehenden Produktionsabläufen, wie zum Beispiel in der Lebensmittelverarbeitung, führen zu einer steigenden Effizienz und tragen damit zur CO2-Reduktion bei“, so die Landwirtschaftsministerin.

Biologisierung kann durch Integration von Prinzipien der Natur einen grundlegenden Wandel in Gesellschaft und Industrie – ähnlich wie die Digitalisierung – auslösen. Biobasierte Produktionsverfahren können Qualität und die Effizienz beim Ressourceneinsatz steigern. Die bessere Nutzung so genannter Nebenströme, beispielsweise in der Lebensmittelverarbeitung, tragen zur CO2-Reduktion bei. „Damit profitiert auch der Klima- und Umweltschutz erheblich von einer stärkeren Orientierung auf das Thema Biologisierung und einer ganzheitlichen Innovationspolitik der Landesregierung“, so Umweltminister Christian Meyer.

Weitere Informationen

Alle berücksichtigten Förderprogramme und Infos zur Antragstellung gibt es bei der NBank unter „Von der Forschung bis zur Unternehmensgründung: Förderung von Biologisierung“.

Der Wettbewerb „Hightech für eine biobasierte Wirtschaft“ ist bereits gestartet. Der Förderwettbewerb zielt auf die Entwicklung von Innovationen ab, die eine Biologisierung und

eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete niedersächsische Wirtschaft vorantreiben. Weitere Informationen sind auf der Internetseite der NBank unter https://www.nbank.de/ zu finden.

Bei Fragen zu dieser Kabinetts-Presseinformation wenden Sie sich bitte an das zuständige Ministerium pressestelle@mb.niedersachsen.de.

Artikel-Informationen

erstellt am:
30.04.2024

Ansprechpartner/in:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833

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